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Selbstorganisation von molekularen Tennisbllen: Molekulare Erkennung
C. A. Schalley – 2001
Mehrfache Kopien einfacher Strukturelemente lassen sich zu einer größeren, geordneten Architektur mit komplexeren Funktionen zusammensetzen. Die Gültigkeit dieses Prinzips auf der molekularen Ebene wurde am Beispiel wasserstoffverbrückter Kapseln illustriert, die sich - anfangs wenig mehr als eine Laborkuriosität - inzwischen vom Spielball der Grundlagenforschung zum Studienobjekt der Materialwissenschaften gemausert haben. Zwei identische Kopien eines selbstkomplementren Monomerbausteins reichen, um Funktionen zu implementieren, die sich von der Bildung geschlossener Hohlräume mit der Fähigkeit zum Einschluss von Gastmolekülen über die chirale Erkennung bis hin zur Katalyse erstrecken. Multiple Kopien aufgereiht zu wasserstoffverbrückten Polymeren zeigen eine ganze Hierarchie weitaus komplexerer Eigenschaften, indem sie Flüssigkristalle bilden und das Ziehen von Fäden mit einiger Tragkraft erlauben.
Selbstorganisation von molekularen Tennisbllen: Molekulare Erkennung