Öffentliche Informationsveranstaltung des Instituts für Biologie der Freien Universität Berlin zu Sammlungsbeständen mit möglichem kolonialen Unrechtskontext
Informationsveranstaltung in Präsenz und online
Eine öffentliche Informationsveranstaltung zu Beständen menschlicher Überreste (Human Remains) in der Zoologischen Sammlung des Instituts für Biologie der Freien Universität Berlin findet am Dienstag, 17. Januar, um 15 Uhr statt. Zwei menschliche Überreste stammen möglicherweise aus einem kolonialen Unrechtskontext, wie ein eigens initiiertes Provenienzforschungsprojekt des Instituts ergab. Die Beteiligten, darunter Forschende sowie Angehörige der Nichtregierungsorganisation „Decolonize Berlin“, wollen über den Fund und das Projekt informieren. Eingeladen sind dazu alle Interessierten, sowie Forschende, Lehrende und Medienschaffende. Die Informationsveranstaltung kann in Präsenz sowie digital verfolgt werden. Eine Anmeldung wird erbeten unter: http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/PM_provenance
Lange Zeit wurden an Universitäten menschliche Überreste in der Lehre verwendet. Auch an der Freien Universität Berlin sind solche Human Remains in der Zoologischen Lehrsammlung vorhanden. Auf Initiative des Lehrpersonals der Humanbiologie wurde am Institut für Biologie des Fachbereichs Biologie, Chemie, Pharmazie der Hochschule ab Ende 2021 ein eigenes Provenienzforschungsprojekt angestoßen. Im Zuge der Recherchen stellte sich heraus, dass zwei aufgefundene menschliche Gebeine sehr wahrscheinlich aus einem kolonialen Unrechtskontext stammen, namentlich aus der sogenannten Luschan-Sammlung. Diese Human Remains wurden im Juli 2022 an das zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehörende Museum für Vor- und Frühgeschichte übergeben, an dem zur Provenienz menschlicher Gebeine aus der Luschan-Sammlung geforscht wird.
In der öffentlichen Informationsveranstaltung am Dienstag, 17. Januar, um 15 Uhr im Hörsaal der Zoologie in der Königin-Luise-Straße 1/3 wollen Projektbeteiligte über weitere Hintergründe informieren.
Auf dem Podium vertreten sind:
- Vanessa Hava Schulmann, Masterstudentin der Biologie an der Freien Universität Berlin und Organisatorin des Provenienzforschungsprojekts,
- Katja Nowick, Professorin für Humanbiologie an der Freien Universität Berlin,
- Isabelle Reimann, Ethnologin und Provenienzforscherin an der Humboldt-Universität zu Berlin,
- Mnyaka Sururu Mboro, Menschenrechtsaktivist und Mitbegründer der NGO Berlin Postkolonial sowie Gründungsvorstand von Decolonize Berlin
Anmeldung
Für die Teilnahme an der Veranstaltung wird um Anmeldung gebeten http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/PM_provenance
Zeit & Ort
17.01.2023 | 15:00
Freie Universität Berlin, Institut für Biologie, Hörsaal der Zoologie, Raum 110, 1. Stock, Königin-Luise-Straße 1/3, 14195 Berlin