4) Abschätzung des Alters
Es gibt für einen Laien deutliche Unterscheide zwischen Kinder- und Erwachsenenskeletten (z.B. Größe/Länge der Knochen). Auch ein Schädel welcher noch nicht zusammengewachsen ist, oder ein Kiefer mit kleinen Zähnen die in unterschiedlichen Stadien des Durchbrechens sind würden auffallen.
Expert*innen können an verschiedenen Knochenteilen genauere Einschätzungen treffen und das biologische Alter von menschlichen Überresten abschätzen. Es gibt am z.B. Becken sehr verlässliche Strukturen, wie die Schambeinsymphyse. Auch die Schädelnähte sind bekannte Strukturen welche sich mit dem Alter verändern. Ebenfalls kann der Zustand des Kiefers und der Zähne beurteilt werden. Bei Kindern gibt es eine festgelegte alterstypische Entwicklung des Gebisses welche analysiert werden kann. Je älter eine Person lebt, desto eher hat die Person schonmal Zähne verloren oder gezogen bekommen, wobei man häufig auch eine Heilung des Kiefers an der Stelle sieht. Bei archäologischen menschlichen Überresten kann es durch die Ernährungsweise (z.B. Sand oder Steine in der Nahrung) ebenfalls zu einer extrem starken Abnutzung der Zähne kommen. Allerdings spielen die Lebensumstände des Verstorbenen eine enorme Rolle im Alterungsprozess und machen die Abschätzung des Alters nur anhand der Knochen sehr ungenau.
Bei Kindern und Jugendlichen lässt sich das Alter bis auf wenige Jahre genau festlegen, da sich der Körper dynamischer im Wandel befindet. Bei Erwachsenen muss mit plus/minus 15-10 Jahren gerechnet werden. Dennoch können all diese Details dabei helfen, ein Profil über die Person und ihr vermutliches Leben zu erstellen.