25 Jahre Lange Nacht der Wissenschaften – die Jubliäumsnacht war auch dank reduzierter Ticketpreise ein voller Erfolg: Rund 3.200 Besuche wurden am 28. Juni 2025 insgesamt an den drei Standorten Anorganik, Pflanzenphysiologie und Pharmazie gezählt. Damit war BCP wieder der meistbesuchte Fachbereich der Freien Universität. Ob chemische Koch-Show mit Blitz und Knall, Corona-Tests im Eigenbau, Kinder-Rallyes durch die Welt der Pharmazie und Biologie, bunter Schleim im Glas oder Mikroben-Memory: Mit Kittel, Schutzbrille, Pinse und Pipette tauchten Kinder und Erwachsene tief in die Naturwissenschaften ein.
Auch die Freien Universität insgesamt hat einen Rekord erreicht: 46 Prozent mehr Besuche gegenüber dem Vorjahr. Im 25. Jubiläumsjahr der Langen Nacht überschritten die Besuche an der FU damit erstmals seit der Pandemie wieder die 10.000-er Grenze. Fast ein Drittel der berlinweit 36.000 Lange-Nacht-Besuche fielen auf den Dahlemer Campus, wo Forschende und Beschäftigte der Freien Universität mehr als 200 Veranstaltungen anboten. Mehr Besuche an Berliner Einrichtungen gab es nur an der TU Berlin.
Die nächste Lange Nacht der Wissenschaften findet am 6. Juni 2026 statt.
Das Institut für Biologie in der Königin-Luise-Straße bot wieder viele Aktionen und Themen. So wurden etwa die Unterschiede zwischen heimischen und invasiven Arten schnell deutlich, wenn man die Rückseiten der Papiertiere studierte. Aber auch moderne Forschungsmethoden wie Mikroskopie, Laborexperimente, DNA-Analyse, Planspiele und Computersimulationen konnten kleine und große Besucher*innen selbst ausprobieren. Als Belohnung für absolvierte Stationen der Bio-Rallye gab es süße Nervennahrung. Erstmals war auch „Jugend forscht“ vertreten, da der Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie im November 2025 einen Regionalwettbewerb ausrichten wird.
Im Gebäude der Anorganik des Instituts für Chemie und Biochemie präsentierten Studierende des Kurses Wissenschaftskommunikation ihre aktuellen Kreativprojekte, um Biochemie nahbar zu machen. Mit modernsten KI-Tools, 3D-Rendering-Software und eigens designten Brett- und Kartenspielen erweckten sie komplexe wissenschaftliche Themen zum Leben.
Wer genug experimentiert hatte, ließ sich im großen Hörsaal unterhalten. In der traditionsreichen Abschluss-Show konnten die Besucher*innen die Nachwuchstalente der Arbeitsgruppe von Sebastian Hasenstab-Riedel beim Koch-Duell beobachten und bewerten. Vor dem Hörsaal konnten Besucher*innen auf einem Parcours den Aufbau von verschiedenen Duftmolekülen kennenlernen.
Im Pharmazie-Gebäude in der Königin-Luise-Straße 2/4 konnten die Besucher*innen unter anderem selbst ihre Blutgruppe bestimmen, Arzneitees mischen und auf die Jagd nach dem Adlermörder-Bakterium gehen. In der experimentellen Vorführung von Ursula Brümmer erfuhren die Gäste unter anderem, wie das tödliche Gift Arsen im menschlichen Körper nachgewiesen werden kann – eine chemische Reaktion, die einst die Kriminologie voranbrachte.
Im Schüler*innen-Labor NatLab wurde Wissenschaft dann wieder klebrig, schleimig, bunt und leicht entflammbar: An vielen Tischen und Stationen wurde mit Hingabe experimentiert. In den Räumen, wo sonst Berliner Schulklassen ihren Praxisunterricht absolvieren, konnten Besucher*innen mit unsichtbarer Tinte schreiben, Schleim herstellen oder eine „Methan-Mamba“ – ein schaumig-luftiges Gebilde – auf ihrer Handfläche in Flammen aufgehen lassen. Gemeinsam mit dem Team des Chemiedidaktikers Benjamin Pölloth bauten Kinder und Erwachsene selbst ihren eigenen Corona-Test zusammen.