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Welche Wege und Möglichkeiten gibt es heute, die Herkunft zu klären?

Entscheidend ist die Archivarbeit, um dem „Papierweg“ zu folgen. Zudem können mit Mitteln der physischen Anthropologie anhand der menschlichen Gebeine selbst wertvolle Hinweise aufgedeckt werden. In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, invasive Methoden anzuwenden; dies ist jedoch im Rahmen unseres Provenienzforschungs­projektes nicht vorgesehen. Grund dafür ist, dass die potenziellen Erkenntnisse aus invasiven Methoden (bisher) nicht die Schäden an den menschlichen Überresten rechtfertigen würden. Zudem ist unklar, welche ethische entscheidende Instanz berechtigt wäre, invasive Methoden zu bewilligen und als notwendig einzustufen. Nicht nur Ethik-Komitees, sondern vor allem betroffene Interessengruppen (Stakeholders) sollten in zentraler Rolle an dieser Entscheidung mitwirken, sind jedoch in entsprechenden Gremien selten vertreten. In der Provenienzforschung werden daher daher bevorzugt nicht-invasive Methoden verwendet, die – im Gegensatz zu invasiver DNA-Entnahme und Isotopenanalyse – keinen Schaden an den menschlichen Gebeinen erzeugen.