Methoden der physischen Anthropologie
Stell dir vor, du willst eine Mail an eine Expert*in schicken schreiben und beschreiben, was genau du für menschliche Überreste gefunden hast. Oft sind konkrete Analysemethoden nur von anthropologischen Expert*innen verlässlich durchführbar. Hier sollen trotzdem verschiedene Möglichkeiten aufgezählt werden, die ihr selbst in Betracht ziehen oder euren Schüler*innen/Studierenden vorstellen könnt. Auch wenn es auf den ersten Blick sehr kompliziert erscheint, so ist die genaue Betrachtung der menschlichen Überreste doch einer der wichtigsten Schritte in der Provenienzforschung. Jedes noch so kleine Detail an den Überresten selbst, am Verpackungsmaterial oder Etiketten kann wichtige Hinweise auf die Herkunft oder gar Identität des verstorbenen Menschen liefern.
Bei der anthropologischen Betrachtung lassen sich grundsätzlich invasive und nicht-invasive Methoden unterscheiden. Die nicht-invasiven Methoden kommen stattdessen ohne direkte Beschädigung der Überreste aus und sind durchaus auch von Laien anwendbar. Hier stellen wir nicht-invasive anthropologische Methoden vor. Falls du dich wunderst was man bei DNA-Analysen, welche eine invasive Probenentnahme erfordern, bedenken sollte, dann findest du in der Bioethik-Toolbox einen Artikel dazu.
Ein Hinweis vorab:
Beim Aufbewahren, Inventarisieren und allgemein beim Bewegen menschlicher Gebeine sollte darauf geachtet werden, dass die Aufbewahrung der Überrest pietätsvoll (nach eigenem Ermessen) und gefahrlos für die Integrität der Gebeine ist (z.B. sodass man sie nicht leicht herunterfallen lassen kann) - falls das noch nicht der Fall war. Beispiel: Eine Kiste wo mehrere Schädel aufeinandergestapelt aufbewahrt werden ist weder pietätsvoll und könnte die Schädel beschädigen.