Themen:
Die zentrale These der Evolutionsbiologie besagt, dass Lebewesen sich über die Generationen verändern können. Wie kann man sich das vorstellen? Die Eroberung des Wassers als Lebensraum durch die Insekten zeigt anschaulich, wie durch das Zusammenspiel aus passenden Körpermerkmalen, Verhaltensänderungen und neuen ökologischen Beziehungen eine neue Lebensweise entstehen kann, die wiederum neue Selektionsbedingungen schafft. An dieser Station wird das Fachwissen über Evolution vertieft.
Variabilität und Selektion führen zur Veränderung, sprich Angepasstheit von Arten, aber das braucht viel Zeit. In unserem Selektionsexperiment zeigen wir, dass es auch schneller gehen kann, wenn man die richtigen Lebewesen wählt: Bakterien. Die Schüler*innen lernen mikrobiologische Arbeitstechniken, z.B. wie man Bakterien zählt. Wie lange wird es brauchen, bis sie das Ergebnis der sehr harten Selektionsbedingungen auf den mit Antibiotikum versetzten Zuchtplatten sehen können? Nach 4-5 Tagen kann das Experiment in der Schule ausgewertet werden.
Die körperliche Veränderung von Arten ist schwer vorstellbar. Einfacher vorstellbar ist die Änderung des Verhaltens. Könnte eine Landwanze durch die Änderung ihres Verhaltens ein Wassertier werden? Wenn ja, welche Voraussetzungen ihres Körperbaus oder Verhaltens könnten es ihr ermöglichen? Die Schüler*innen beantworten diese Fragen anhand der Beobachtung lebender Land- und Wasserwanzen. Genauere Beobachtung toter Tiere unter dem Stereomikroskop zeigen die unscheinbaren körperlichen Anpassungen der Wasserwanzen.
Arten verändern sich nicht nur, sie vermehren sich auch. Wie kann man das Ergebnis der Artenvermehrung, den Stammbaum, rekonstruieren? Und: wer hat schon mal den Schädel eines ausgewachsenen Alligators in der Hand gehabt? Die Schüler*innen beurteilen Merkmale der Skelette und Schädel heute lebender Tiere. Und sie untersuchen auch ein Fossil: den Abdruck des Urvogels Archaeopteryx. Sie formulieren verschiedene Verwandtschaftshypothesen und entscheiden, welche davon als sparsamste zu bevorzugen ist.