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Forschungsprojekt: Wasserinsekten

Material: Kescher oder Küchensieb, Transportgefäß, z.B. Eimer mit einem Tuch zum Abdecken, Aquarium oder größerer Glasbehälter (Vase etc.), Lupe, Wasserpflanze, Aquariumkies, Wasserinsekten

Hintergrundinformationen

Was ist ein Wasserinsekt? Insekten sind Gliederfüßer mit 6 Beinen. Alle Insekten, die im Wasser leben oder sich im Wasser entwickeln, nennt man Wasserinsekten. D.h., alle Tierchen mit 6 Beinen, die Sie im Wasser finden, sind Wasserinsekten.

Bei manchen Insekten (den „holometabolen“ Insekten) haben die Entwicklungsstadien, die man dann „Larven“ nennt, keine Beine, oder sie unterscheiden sich anderweitig vom typischen Bild eines Insekts. Es sind also nicht nur sechsbeinige Wasserbewohner Wasserinsekten, sondern auch Tiere ohne Beine, wie z.B. Stechmückenlarven.

Insekten sind ursprünglich Landtiere, ihr Atmungssystem, das Tracheensystem, dient der Atmung von Luft. Das gilt auch für Wasserinsekten. Also müssen Wasserinsekten Tricks erfinden, um als Luft atmende Tiere unter Wasser zu leben. Diese Überlebenstricks betreffen entweder das Verhalten, z.B. das regelmäßige Auftauchen, um Luft zu holen, oder bestimmte körperliche Anpassungen, z.B. die Ausbildung von Schnorcheln. Beides ist leicht zu beobachten.

Vorgehensweise

Suchen Sie einen Tümpel, Wassergraben, Brunnen oder auch eine größere Vogeltränke in Ihrer Umgebung. Mit größter Wahrscheinlichkeit finden sich Wasserinsekten darin. Die meisten Wasserinsekten lassen sich leicht erbeuten, manche sind jedoch ziemlich schnell, z.B. Rückenschwimmer. Man kann zunächst versuchen, Wasserinsekten, die man sieht, zu fangen. Es lohnt sich aber auch auf gut Glück mit dem Kescher oder das Sieb an der Uferböschung oder dem Grund entlangzuziehen. Sind Wasserpflanzen vorhanden, lohnt es sich, diese zu untersuchen, z.B. freischwimmende Triebe von Wasserpest oder Ähnlichem herauszunehmen oder die Unterseiten von Seerosenblättern abzusuchen.

Fast alle Wasserinsekten lassen sich gefahrlos aus dem Sieb nehmen, um sie in ein Transportgefäß umzusetzen. Dieses sollte etwa zwei Finger breit mit Wasser gefüllt sein und viel Luft darüber beinhalten. Am besten nimmt man einen Eimer und deckt ihn zum Transport der Tiere mit einem Tuch (z.B. Geschirrspültuch) ab, denn einige Wasserinsekten können direkt aus dem Wasser auftauchen und abfliegen.

Vorsicht ist geboten beim Umsetzen von Rückenschwimmer und Schwimmwanze. Beide können empfindlich stechen, die Stärke des Schmerzes entspricht etwa einem Wespenstich. Nimmt man die Tiere kurz in die hohle Hand, ohne zuzudrücken, passiert jedoch nichts.

Nicht zu viele Tiere derselben Art mitnehmen (z.B. ein Rückenschwimmer reicht, 10 Mückenlarven reichen).

Wenn vorhanden freischwimmende Wasserpflanzen, einige im Wasser liegende Stöckchen und ein, zwei Schnecken mitnehmen.

Einrichten des Aquariums

Das Gefäß mit Leitungswasser füllen, das mindestens 24 Stunden abgestanden ist. Wenn eine neu installierte Wasserleitung vorhanden ist, muss zusätzlich ein Wasseraufbereiter („Aqua-safe“) aus dem Aquaristikhandel nach Anleitung hinzugegeben werden. Das Tümpelwasser selbst kippt im Aquarium schnell um und die Tiere sterben dann.

Wasser in das Gefäß füllen. Mehrfach gewaschenen Aquariumkies dazugeben, Stöcken in den Kies stecken, Wasserpflanze dazugeben. Dann die Wasserinsekten einsetzen. Die Wasserpflanze sorgt für Sauerstoff, Stöckchen und Kies dienen den Wasserinsekten zum Festhalten und Schnecken halten das Aquarium sauber.

Mögliche Fragestellungen

Lenken Sie die Beobachtung der Tiere auf Fragestellungen hin, die Sie nach der Explorationsphase mit den Kindern untersuchen können: Wo halten sich die Tiere auf? Kommen sie an die Wasseroberfläche? Wenn ja, mit welchem Körperteil und in welchen Zeitabständen? Haftet ihnen an irgendeiner Stelle des Körpers ein silbriger Luftflilm an? Wenn ja, an Welchen Körperstellen? Gibt es auffällige Organe, die der Atmung unter Wasser dienen könnten? Sieht man Verhaltensweisen, die auf Atmungsvorgänge unter Wasser schließen lassen (z.B. Zufächeln oder Einsaugen von Atemwasser)? Lassen sich anhand der Atemtechnik Vorhersagen über Vorlieben gegenüber der Ausstattung bevorzugter Gewässerbereiche machen z.B. ob das Ufer flach oder steil sein sollte oder ob es viele oder wenig Wasserpflanzen geben sollte. Wie könnte man solche Vorlieben testen?

Methoden

Tiere im Aquarium beobachten, Beobachtungen protokollieren (schriftlich und mit Zeichnungen / Fotos / Filmen)

Bestimmen der Tiere

In Internet-Suchmaschine „Wasserinsekten bestimmen“ eingeben und in den Treffern nach geeigneten Seiten suchen.