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Forschungsprojekt: Feuerwanzen

Material: Handy, Notizblock, Glasbecher mit Deckel, gegebenenfalls Lupe, Zollstock, Pflöcke und Schnur zum Abstecken von Planquadraten, Gerät zum Markieren von Insekten

Hintergrundinformationen

Feuerwanzen kennt jeder, wenn auch manche sie eher Feuer-„käfer“ nennen. Woran sieht man, dass es Wanzen und keine Käfer sind? Wie alle Wanzen haben Feuerwanzen einen langen Stechrüssel, den sie unter ihrem Bauch tragen. Nur beim Fressen wird er nach vorne gestreckt. Käfer haben dagegen kleine Kiefer, mit denen sie an ihrer Nahrung nagen. (Manchmal sind die Kiefer riesig, wie beim Hirschkäfermännchen, die damit Rivalen beim Kampf um die Weibchen vom Baum werfen.) Wanzen und Käfer haben zwei Flügelpaare. Bei beiden ist das vordere Flügelpaar hart und schützt die dünnen, durchsichtigen Hinterflügel, wenn sie gerade nicht zum Fliegen benutzt werden. Bei den Wanzen ist aber nur der vordere Teil der Vorderflügel hart, der hintere ist ähnlich dünn und durchsichtig wie die Hinterflügel. (Bei den flugunfähigen Feuerwanzen sind die Flügel generell verkürzt, so dass man dieses Merkmal hier nicht sieht!) Bei Käfern sind die Vorderflügel durchgängig hart und spröde, während der vordere Teil der Wanzen-Vorderflügel eher ledrig ist. Außerdem entwickeln sich Käfer aus Larven (z.B. der Mehlkäfer aus dem Mehlwurm). Den Larven sieht man nicht an, was einmal daraus werden wird. Das ist bei Wanzen nicht so: jedes Kind erkennt z.B. in den ersten Stadien, die aus den Eiern der Feuerwanze schlüpfen, kleine Feuerwanzen. Die Jugendstadien der Feuerwanzen sehen ihren Eltern ähnlich und müssen sich nicht wie die Käfer verpuppen, um die Elterngestalt anzunehmen.

Vorgehensweise

Suchen Sie z.B. auf dem Schulhof nach Stellen, wo es Feuerwanzen gibt. Vergleichen Sie Feuerwanzen in der Becherlupe mit Mehlkäfern. Vergleichen Sie Mehlwürmer mit den Jugendstadien der Feuerwanzen. Beobachten Sie, was die Feuerwanzen machen.

Mögliche Fragestellungen

Lenken Sie die Beobachtung der Tiere auf Fragestellungen hin, die Sie nach der Explorationsphase mit den Kindern untersuchen können: Beobachten Sie miteinander gekoppelte Tiere. Wozu dient die Kopplung? Der naheliegende Gedanke ist: zur Paarung. Wenn das so ist, sollte ein Partner das Weibchen und der andere das Männchen sein. Gibt es Unterschiede zwischen den Partnern, die auf das Geschlecht hindeuten könnten? Wenn es Unterschiede gibt: welcher der Tandemspartner bestimmt in welche Richtung das Tandem läuft? Wie lange bleiben die Tiere in Paarung? Warum paaren sie sich so lange? Was passiert nach der Paarung? Fressen sie während der Paarung? Was fressen Feuerwanzen überhaupt? Wo halten sie sich am liebsten auf dem Gelände auf? Was bieten die beliebtesten Aufenthaltsorte den Feuerwanzen? Sind die Feuerwanzen jeden Tag dieselben oder andere? Gibt es Feinde der Feuerwanzen?

Methoden

Beobachten und protokollieren vor Ort, beobachten von Feuerwanzen in Behältern, z.B. leeren Marmeladegläsern mit etwas Bodenstreu darin, um z.B. die Mindest-Paarungszeit von Tandems zu bestimmen, abstecken von Planquadraten und zählen der Wanzen, markieren von Feuerwanzen.