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Forschungsprojekt: Blattläuse

Material: Handy, Notizblock, Schnur, Glasbecher mit Deckel, gegebenenfalls Lupe

Hintergrundinformationen

Blattläuse sind Pflanzensauger, die sich explosionsartig vermehren. Dies gelingt ihnen durch sogenannte „Jungfernzeugung“ (Parthenogenese). In den Weibchen entstehen unbefruchtete Eier, aus denen wieder Weibchen hervorgehen. So sparen sich die Blattläuse die Zeit, die für Partnersuche, Partnerwahl (z.B. Balz) Paarung benötigt würde. Sobald sie ausgewachsen sind, fangen sie an Junge zu produzieren. Und da sie keine Eier legen, sondern lebende Junge gebären, geht es noch schneller. So entstehen bald Kolonien mit vielen Blattläusen.

Alles Lebendige verwertet nicht nur selbst anderes Leben, wie die Blattläuse die Pflanzen, sondern es wird auch von anderen verwertet. Vor allem, wenn sich die Biomasse so explosionsartig vermehrt wie bei den Körpern der Blattläuse. Wegen ihrer Menge lohnt es sich selbst für Singvögel die kleinen Insekten aufzusammeln.

Andere Verwerter sind selber Insekten: Schwebfliegenlarve, „Blattlauslöwe“ (die Larve der Florfliege), Marienkäfer (als Larve und fertiger Käfer), sie alle fressen Blattläuse. Auch winzige Parasiten aus der Gruppe der Schlupfwespen dezimieren die Kolonien.

Wieder andere Verwerter haben ein Interesse daran, dass die Blattläuse am Leben bleiben. Ameisen nutzen den Honigtau, den die Blattläuse ständig abgeben und verteidigen die Kolonien gegen Fressfeinde.

Vorgehensweise

Suchen Sie Pflanzen in ihrer Umgebung, die mit auffälligen Mengen von Blattläusen befallen sind. Blattlauskolonien findet man häufig an Zimmer- oder Balkonpflanzen, auf den Blättern der Linde, und im Park an hoch gewachsenen Sauerampfer-Pflanzen. Auch die Stängel der Parksträucher sind oft befallen (nicht jedoch der Flieder!).

Mögliche Fragestellungen

Lenken Sie die Beobachtung der Tiere auf Fragestellungen hin, die Sie nach der Explorationsphase mit den Kindern untersuchen können: Aus wie vielen Tieren besteht die Kolonie schätzungsweise? Wo an der Pflanze findet man die Kolonien, wie sind die Tiere verteilt? Sieht man eine Geburt? In welchen zeitlichen Abständen bringt eine Mutter Junge zur Welt? Recherchieren Sie, was Honigtau ist. In welchen zeitlichen Abständen wird Honigtau abgegeben? Mit welcher Technik wird der Honigtau weggeschleudert?

Achten Sie auf Fressfeinde oder setzen Sie welche dazu (z.B. Marienkäfer). Listen Sie die Arten der Fressfeinde auf. Wie viele Blattläuse frisst ein Fressfeind pro Zeiteinheit? Wie gelangen die Fressfeinde an die Kolonie? Sieht man eierlegende Eltern der Fressfeinde? Wie viele Eier legen Sie, wo werden die Eier platziert?

Achten Sie auf Interaktionen mit Ameisen soweit vorhanden.

Methoden

Markieren Sie sich ihre Blattlauskolonien, z.B. mit Bindfäden an den Zweigen, auf denen sie sitzen. Versuchen Sie die Ereignisse mit dem Handy zu fotografieren oder zu filmen. Notieren Sie alle Ergebnisse. Berechnen Sie anhand Ihrer Daten das Wachstum der Kolonie. Schätzen Sie den Einfluss der Fressfeinde und Parasiten ein.

Bestimmen der Tiere

Recherchieren Sie im Internet zu den Stichworten Florfliege, Blattlauslöwe, Siebenpunktmarienkäfer, Asiatischer Marienkäfer, Zweipunktmarienkäfer, Gemeine Schwebfliege, Blattlausschwebfliege, Schwarze Wegameise, Braune Wegameise.

Die Blattläuse selbst lassen sich nur schwer bestimmen. In der Regel hat aber jede Pflanzenart ihre eigene Blattlausart, so dass man die Blattläuse oft nach ihren Wirtspflanzen bestimmen kann.