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Lieselotte und Prof. Dr. Kurt-Dietrich-Krolow-Stiftung (Krolow-Stiftung)

Die Krolow-Stiftung

Die Krolow-Stiftung wurde im Jahre 2009 aus dem Nachlass von Prof. Dr. Kurt-Dietrich Krolow gegründet. Sie soll das Andenken an Prof. Krolow bewahren.

Vita von Prof. Dr. Krolow

Stiftungszweck

PreisträgerInnen

Vita von Prof. Dr. Kurt-Dietrich Krolow

Prof. K.-D. Krolow lebte von 1926 bis 2008 in Berlin. Er war verheiratet mit Lieselotte Krolow, geb. Engelmann.

K.-D. Krolow studierte Landwirtschaft, promovierte 1957 bei Prof. H. Kappert und habilitierte 1969 unter Prof. W. Hoffmann (TU Berlin). Er war anschließend bis 1989 Professor für Vererbungs- und Züchtungsforschung am gleichnamigen Institut, heute die Angewandte Genetik der FU Berlin.

Das besondere Interesse von Prof. Krolow galt der Evolution der Kulturpflanzen. International Anerkennung fanden insbesondere seine Untersuchungen zur Entwicklung von Triticale, einer neuen Nutzpflanzenart, die durch Kreuzung von Weizen und Roggen entstand. Triticale ist heute eine wichtige Getreideart, von der weltweit pro Jahr etwa 12 Mio. Tonnen geerntet werden.

Prof. Krolow mit seinem Studienobjekt (1981)

Prof. Krolow mit seinem Studienobjekt (1981)

Der Stiftungszweck

Der Stiftungszweck ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus dem Gebiet der angewandten genetischen Forschung bei Kulturpflanzen sowie der Kulturpflanzenzüchtung. Die Förderung schließt auch Forschungsarbeiten an anderen Pflanzen mit ein, wenn das Forschungsziel Ergebnisse erwarten lässt, die auch für die Kulturpflanzenentwicklung Bedeutung haben. Die Förderung erfolgt aus dem Krolow-Nachwuchsfonds, der aus Stiftungsmitteln eingerichtet wurde.

Für Spenden und Zustiftungen ist ein Sonderkonto eingerichtet: Stifterverband/Krolow-Stiftung, Sparkasse Essen, BLZ 36050105, Kontonr. 225201.

Kuratorium der Krolow-Stiftung

Die Krolow-Stiftung ist in treuhänderischer Verwaltung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e.V.

Ein Kuratorium entscheidet über die zweckgebundene Vergabe der Gelder aus dem Krolow-Nachwuchsfonds.

Der Krolow-Preis

Für ausgezeichnete Leistungen wie bspw. die Erstautorenschaft bei einer herausragenden Publikation oder eine exzellente Dissertation (in Ausnahmefällen auch Masterarbeit) wird der Krolow-Preis an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Angewandten Genetik am Dahlem Centre of Plant Sciences der FU Berlin vergeben. Die Arbeiten müssen hervorragende Beiträge zur angewandten genetischen Forschung bei Kulturpflanzen sowie der Kulturpflanzenzüchtung darstellen. Der Preis kann auch für Forschungsarbeiten an anderen Pflanzen vergeben werden, wenn die Forschungsergebnisse erwarten lassen, dass sie zukünftig auch für die Weiterentwicklung von Kulturpflanzen Bedeutung haben. Der/die Preisträger/in erhült eine Urkunde und einen Geldpreis in Höhe von 1.500 Euro .

Die Preisträgerinnen und Preisträger


Die Preisträgerin 2011, Dr. Isabel Bartrina, mit der Urkunde.

Im Jahr 2011 wurde der Krolow-Preis erstmalig vergeben. Die Preisträgerin Dr. Isabel Bartrina wurde für ihre Arbeiten zur Rolle der CKX Gene bei der Ertragssteigerung geehrt. Die Ergebnisse konnte sie als Erstautorin in der Fachzeitschrift Plant Cell (Bd. 23, S. 69-80; 2011) unter dem Titel "Cytokinin regulates the activity of reproductive meristems, flower organ size, ovule formation, and thus seed yield in Arabidopsis thaliana" veröffentlichen. Die bei der ModellpflanzeArabidopsis beobachtete Ertragssteigerung soll in Folgeprojekten auch auf Nutzpflanzen übertragen werden.
2013 wurden die Arbeiten von Dr. Eswarayya Ramireddy zur Verbesserung des Wurzelsystems der Gerste mit Hilfe der CKX-Technologie mit dem Krolow-Preis ausgezeichnet. Das Projekt verfolgt das Ziel, durch die Stärkung des Wurzelsystemsdie Nährstoff- und Wasseraufnahme der Getreidepflanzen zu verbessern und so ertragreichen und nachhaltigen Anbau in trockeneren Gebieten zu ermöglichen. Herr Ramireddy konnte Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung zur Regulation der Wurzelarchitektur auf die Nutzpflanze Gerste übertragen und untersucht, welchen wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen dies hat.

Die Stifterin, Frau Gisela Krolow, überreicht dem Preisträger Dr. Eswarayya Ramireddy die Urkunde.


Der Preisträger 2014, Dr. Michael Niemann, mit der Urkunde.

Dr. Michael Niemann wurde im November 2014 für seine Arbeiten am Nukleotidzucker-Transporter ROCK1 mit dem Krolowpreis geehrt. Die Identifizierung dieses Transporters sowie die Beschreibung dessen biologischer Funktionen wurden erstmalig in Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America publiziert. Dieser Transporter hat Einfluß auf die Aktivität von CKX Proteinen, die eine wichtige Rolle bei der Homöostase des Pflanzenhormons Cytokinin spielen. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Pflanze, denn ein Ausfall des Transporters führt u.a. zu vermehrter Blüten- und Schotenbildung. Diese Forschungsergebnisse leisten somit einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis des komplexen Regelwerks des Pflanzenhormons Cytokinin.
Im November 2016 wurde der Krolow-Preis an Frau Dr. Anne Cortleven verliehen. Ihre Entdeckung der Schutz bietenden Rolle des Pflanzenhormons Cytokinin bei der pflanzlichen Antwort auf Lichtstress, erstmals 2014 in der Zeitschrift Plant Physiology publiziert, offenbarte eine bislang unbekannte Funktion des Hormons. Da Lichtstress den Photosyntheseapparat schädigt und damit einen negativen Einfluss auf die Biomasseproduktion und den Ertrag hat, kann Frau Dr. Cortlevens Forschung perspektivisch zur Verbesserung von Nutzpflanzen beitragen.

Die Preisträgerin 2016, Dr. Anne Cortleven, mit dem Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare und Entwicklungsbiologie der Pflanzen, Prof. Dr. Thomas Schmülling.


Dr. Elisabeth Otto, Gisela Krolow und Dr. Ireen Schwarz bei der Preisverleihung am 28.2.2019.

Bildquelle: Georgeta Leonte

Artikel in campus.leben

Am 28. Februar 2019 wurde der Krolow-Preis an Frau Dr. Ireen Schwarz und Dr. Elisabeth Otto für ihre Forschung zur Ertragssteigerung bei Raps verliehen. Bereits vor einigen Jahren wurde in der Modellpflanze Arabidopsis gefunden, dass die Mutation von zwei Genen, CKX3 und CKX5, deren Produkte den Abbau des Hormons Cytokinin katalysieren, zu einem starken Anstieg des Samenertrags führt (Bartrina et al., 2010). Ireen Schwarz und Elisabeth Otto identifizierten die homologen Gene in der mit Arabidopsis nah verwandten Ölpflanze Raps (Brassica napus). In Zusammenarbeit mit der Firma Bayer CropScience konnten sie nachweisen, dass das Ausschalten von gleich sechs verwandten CKX Genen zu einer vermehrten Bildung von Blüten und Samenschoten und damit einem höheren Samenertrag am Hauptstängel von Raps führt. Die Arbeit zeigt die Übertragbarkeit von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in die Anwendung bei der Pflanzenzüchtung. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Projekts „SEEDS – Höherer Samenertrag bei Raps“ gefördert. Die Ergebnisse wurden im Journal of Experimental Botany (Schwarz et al., Journal of Experimental Botany 71, 7146-7159. https://doi.org/10.1093/jxb/eraa419) publiziert.

Im September 2023 wurden Dr. Sören Werner und Dr. Jan Erik Leuendorf mit dem Krolow-Preis ausgezeichnet. Dr. Werner erhielt den Preis für den Nachweis, dass die ertragssteigernde Wirkung des Hormons Cytokinin, die gewöhnlich durch eine Verminderung des Abbaus des Hormons erreicht wird, auch gezielt durch eine lokal verstärkte Synthese von Cytokinin erzielt werden kann (Werner et al., Frontiers in Plant Science 12, 613488, 2021; https://doi.org/10.3389/fpls.2021.613488). Dr. Leuendorf wurde der Preis für seine noch unveröffentlichte wissenschaftliche Arbeit verliehen, in der er zeigte, dass eine Mutation von Genen für den Cytokininabbau eine positive Wirkung auf Ertragskomponenten in der Gerste hat.

 

Die Preisträger des Krolow-Preises 2023, Dr. Jan Erik Leuendorf (links) und Dr. Sören Werner.

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