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Entnahmeventil anschließen

Schließen Sie Ventile erst nach einer persönlichen Einweisung an!

Was Sie brauchen:

  • Die Druckgasflasche
  • Ein für die Gasart passendes Entnahmeventil
    Kontrollieren Sie das Ventil, ob es leichtgängig und vertrauenerweckend zu betätigen ist. Es ist normal, wenn Druckminderventile Bereiche haben, wo Knebel oder Stellrad ganz leicht zu betätigen sind und solche, wo der Widerstand beim Drehen etwas höher ist. Kontrollieren Sie, ob die Dichtung intakt ist.
  • Einen geeigneten Schraubenschlüssel
    Nicht "Irgendeinen"! Die Anschlussmuttern von Flaschenventilen haben bei Inertgasen eine Schlüsselweite von 30 mm, bei Chlorgas eine Schlüsselweite von 32 mm. Der 32-er Schlüssel passt "irgendwie" auch auf eine 30-er Mutter, aber er vermurkst sie auf Dauer. Gut geeignet sind offene Ringschlüssel, weil sie die Mutter an 5 Stellen "packen" - und nicht nur an zwei.
  • Eine Transportkarre für die Druckgasflasche
  • Eine (Seil-)Sicherung der Druckgasflasche gegen Umfallen
    Wird die Flasche ausgetauscht oder wird sie in einem Sicherheitsschrank aufgestellt, ist die Sicherung üblicherweise schon vorhanden.
  • Bei Reaktionsgasen etwas, womit man testen kann, ob irgendwo unkontrolliert Gas austritt.

Was Sie vorher wissen müssen:

  • Wenn Sie einen Druckminderer anschließen, müssen Sie wissen, ob das Druckminderventil geschlossen ist, wenn man rechts herum bis zum Anschlag dreht (Also genauso, wie bei einem Wasserhahn) oder ob das genau anders herum der Fall ist. Oft schließen Druckminderventile "links herum", was nicht Ihrer normalen Lebenserfahrung entspricht. Natürlich muss beim Einbau das Druckminderventil erst mal geschlossen sein!

Aufstellen und Ventilanschluss

  • Transportieren Sie alles benötigte (s.o.) zum Einsatzort. Sichern Sie die Druckgasflasche!
  • Wenn die Flasche eine Sicherungskappe hat, so schrauben Sie diese ab. (Bei neuen Flaschen vorher Banderole entfernen.) Die Kappe hat oben einen Sechskant, der mit der gleichen Schlüsselweite abgeschraubt werden kann. legen Sie die Kappe nicht irgendwo hin, sondern so, dass sie beim späteren Abtransport der Flasche wiedergefunden werden kann. (Bei Aufstellung in einem Sicherheitsschrank also in den Schrank neben die Flasche.)
  • Das Flanschgewinde ist bei Inertgasen nur mit einer Plastik-Kappe, bei Reaktionsgasen hingegen mit einer Überwurfmutter verschlossen. Eine Plastik-Kappe können Sie einfach entfernen. Die Überwurfmutter eines Reaktionsgases wird zunächst nur etwas gelockert und dann auf austretendes Gas geprüft. Ist das Hauptventil der Druckgasflasche nicht dicht und auch nicht dicht zu verschließen, kann so die Überwurfmutter wieder angezogen und das Leck geschlossen werden. Ist der Test negativ, wird die Überwurfmutter entfernt.
  • Schrauben Sie jetzt das Entnahmeventil an. Die Mutter wird dabei mit der Hand bewegt und keineswegs gleich der Schlüssel angesetzt. Die Mutter soll sich leichtgängig bis zum Anschlag aufdrehen lassen. Beachten Sie, dass es nicht nur rechtsgängige, sondern auch linksgängige Gewinde gibt. Ziehen Sie zum Schluss mit dem Schlüssel fest. Bei Standardventilen ist dazu mäßige Kraft notwendig. Mäßige Kraft können Sie am besten ausüben, wenn Sie den Schlüssel dabei nach unten drücken können und nicht zur Seite ziehen müssen. Beachten Sie, dass sich das Flaschenventil beim festziehen oft mitdreht. Es kann also sinnvoll sein, das Ventil mit Absicht "schief" zu befestigen, weil es sich beim festziehen von selbst aufrichtet.

Wenn Sie ein Flaschenentnahmeventil angeschlossen haben, sind Sie verantwortlich für die Dichtigkeitsprobe!

(1): Hauptventil der Druckgasflasche
(2): Druckminderventil
(3): Entnahmeventil (Nadelventil)

(Nachfolgend sehen Sie auf den Abbildungen nur ein einstufiges Druckminderventil. Mehrstufige Ventile können vollkommen anders aussehen, aber sie werden sinngemäß genauso bedient.)

Testen Sie im Falle von Reaktionsgasen mit entsprechenden Reagentien oder Sensoren!

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