Berliner Forschende gratulieren Carolyn R. Bertozzi zum Chemie-Nobelpreis
News vom 06.10.2022
Mit großer Freude haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin auf die Bekanntgabe des Chemie-Nobelpreis 2022 an die US-amerikanische Biochemikerin und Carolyn Ruth Bertozzi reagiert. Die Chemikerin wird in diesem Jahr von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften für die Entwicklung der Grundlagen für die sogenannte „Click-Chemie“ mit der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung gewürdigt. Im Jahr 2014 war Carolyn R. Bertozzi vom Fachbereich Chemie der Freien Universität die Ehrendoktorwürde verliehen worden.
Alle Berliner Kolleginnen und Kollegen seien hocherfreut über den Chemie-Nobelpreis 2022 an Carolyn R. Bertozzi, sagte der Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs Dynamische Hydrogele an Biogrenzflächen, Prof. Dr. Rainer Haag am Mittwoch nach der Bekanntgabe des Chemie-Nobelpreises in Stockholm. In einem persönlichen Schreiben an die Preisträgerin betonte der Chemiker: „Ursprünglich hatten wir Dich diese Woche auf einem Symposium hier in Berlin erwartet – wie damals 2014, als Dir hier die Ehrendoktorwürde verliehen wurde. Es ist es eine große Ehre für uns, Dich als Teil unserer Universitätsgemeinschaft zu wissen.“
Die Freie Universität Berlin hatte Carolyn R. Bertozzi am 22. Oktober 2014 die Ehrendoktorwürde verliehen. Der Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie bezeichnete sie schon damals als eine der „angesehensten Chemikerinnen der Gegenwart“ und würdigte sie für ihre Verdienste in den Lebenswissenschaften, in denen sie hochselektive, sogenannte bioorthogonale Reaktionen, zur Markierung und Manipulation von Biomolekülen in lebenden Zellen und Organismen einführte. Anknüpfend an Arbeiten von Werner Reutter von der Freien Universität Berlin habe sie auf dem Kohlenhydratchemiegebiet Azido-Zucker hergestellt und dann in einer neuen biokompatiblen Variante der „Click-Chemie“ durch 1,3-dipolare Cycloadditionen an andere Moleküle gebunden. Durch diese bioorthogonale Markierung können spezifisch markierte Kohlenhydratderivate in Zellen eingeschleust werden und ihre Rolle zum Beispiel bei der Entwicklung von Tumoren verfolgt werden. Diese Methoden haben weltweit größte Beachtung gefunden.
Kontakt
Prof. Dr. Rainer Haag, Institut für Chemie und Biochemie, Freie Universität Berlin, Telefon: 030 /838-52633, E-Mail: haag@zedat.fu-berlin.de