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Nachruf Prof. Dr. Helmut Vorbrüggen

News vom 19.09.2021

Wir trauern um einen begeisterten Wissenschaftler, der das Leben im Institut für Chemie und Biochemie über viele Jahre mitgeprägt hat.

Helmut Vorbrüggen (geb. 1930 in Duisburg-Homberg) hat an der Universität Göttingen Chemie studiert und wurde 1958 bei Hans Brockmann promoviert. Nach mehreren Postdoktorandenaufenthalten (H. Erdtman/Stockholm, C. Djerassi/Stanford und R. B. Woodward/Basel) kam er 1966 zur Schering AG nach Berlin. Dort war er in der Medizinischen Chemie auf dem Gebiet der Nucleosidchemie und der Synthese von Prostaglandin- und Prostacyclinanaloga sehr erfolgreich. Auch mit der Einführung von Fluor in organische Substrate durch die Verwendung von Nonafluorbutansulfonsäurefluorid hat er sich intensiv und erfolgreich beschäftigt. Die „Vorbrüggen-Reaktion“ mit Trimethylsilyltriflat als Lewis-Säure ist eine Standard-Methode in der Synthese von Nucleosiden geworden. Dafür ist er 2016 mit dem Imbach-Townsend Award ausgezeichnet worden.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1995 setzte er seine Forschungsaktivitäten als Gastprofessor in einem Laboratorium an der Freien Universität Berlin fort, wo er bis kurz vor seinem 90. Geburtstag eigenhändig experimentiere. In dieser Periode sind zahlreiche wichtige Publikationen erschienen, vor allem war er regelmäßiger Besucher der Vorträge am Institut, die er mit wertvollen Diskussionsbeiträgen bereichert hat. Sein großer Erfahrungsschatz und seine Kontakte zu prominenten Chemikern weltweit machten ihn zu einem interessanten Gesprächspartner, ganz besonders für die Nachwuchswissenschaftler des Institutes.

Wir werden Professor Helmut Vorbrüggen in dankbarer Erinnerung behalten.

Die Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer des Instituts für Chemie und Biochemie