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Flammen löschen durch Sauerstoffausschluss

Banal, aber trotzdem eine Mutprobe.

Ein Metallstab wird am Ende mit dem Hammer breit geklopft. An dieser Stelle fest herumgewickelte Watte hält auf diese Weise besser. Der Wattepfropfen wird in Pentan getaucht und danach entzündet.

In den Mund gesteckt und selbigen rasch verschlossen - und die Flamme ist im nu aus. Es gibt keinerlei Verbrennungen im Mund sondern allenfalls ein leichtes Wärmegefühl, welches aber selbst einer heißen Kartoffel nicht im entferntesten das Wasser reichen kann.

Durchführungsanweisungen:

Weg mit der Pentanflasche, wenn angezündet wird.

  • Kopf weit in den Nacken legen. Haare und Augenbrauen sind dadurch nicht mehr gefährdet. (Es würde nichts anbrennen, aber auch ein klitzekleines Stück versengtes Haar stinkt ekelhaft.) Außerdem sieht die Flamme dann aus Akteurssicht viel harmloser aus.
  • Mund sofort schließen und zuhalten. Zum Schließen müssen die Lippen verwendet werden. Wer stattdessen die Zähne verwendet, muss hinterher zum Zahnarzt, weil er auf den Metallstab gebissen hat. Das Geschlossenhalten der Lippen kostet beim ersten Mal hohe Überwindung, weil natürlich die Angst vor einem möglichen Schmerzgefühl präsent ist. Wer das "cool" vorführen möchte, trainiert deshalb am besten vorher die in diesem Fall vollkommen unbegründeten Angstgefühle ab.
  • Wenn die Watte angezündet ist, nicht zu lange zuwarten. Das Lösemittel ist relativ rasch verbrannt und danach verkokelt die Watte. Verkokelte Watte schmeckt aber ekelhaft. Man sollte sich so etwas nicht freiwillig in den Mund stecken!

Wozu dient der Versuch?

Ja, es ist vor allem ein Show-Effekt. Der Hintergrund, dass ohne Luft kein Feuer brennt, ist allen schon in der Grundschule erklärt worden. Es ist aber vielleicht doch überraschend, wie schnell das Feuer ausgeht, denn es richtet im Mund ja keinen Schaden mehr an.

Nachdem man den Versuch selbst durchgeführt hat, sollte man es den Hörern anbieten, den Versuch nachzumachen. Ängste vor "der Chemie" haben heutzutage ein hysterisches Ausmaß angenommen. Solche Ängste abzubauen und zu beweisen, dass Wissen vor Schaden schützt und dass man also Gefahren auf eine Weise bändigen kann, dass sie einem nichts mehr anhaben können, ist das vorrangige Lernziel dieses Versuchs. Auch Jugendliche können das ausprobieren.

Warum tut das jetzt nicht weh?

Es sind schon ein wenig ausgeklügelte Bedingungen, die die Brandwunden im Mund verhindern:

  • Pentan ist mit einem Siedepunkt von 36 °C der niedrigstsiedende Kohlenwasserstoff der gerade noch flüssig ist. Da der Verbrennungsvorgang so abläuft, dass Flüssigkeiten zuerst verdampfen und sich erst als Gas mit Luft zu einem brennbaren Gemisch vermengen, diktiert also der Siedepunkt die Temperatur der noch vorhandenen Flüssigkeit. Mit anderen Worten: Die Watte bleibt kühl! Pentan ist überdies so schwach toxisch, dass es nicht zu einer entsprechenden Einstufung kommt.
  • Der Metallstab führt entstehende Wärme aufgrund seiner guten Wärmeleitfähigkeit rasch nach draußen ab.

Wenn Sie sich tüchtig den Mund verbrennen wollen, müssen Sie die Watte also z.B. in Rizinusöl tauchen und sich nach dem Anzünden in den Mund stecken.

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