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Flaschendeckel

Es gibt immer nur einen passenden Flaschendeckel

Wissenschaft lebt von der Kreativität.

Das ist der Grund, weshalb an einer Universität für Probleme immer schnell kreative Lösungen gefunden werden.

Nebenstehendes Beispiel illustriert, dass dabei nicht immer brauchbare Lösungen gefunden werden. Es ist also Unterweisung notwendig, dass es brauchbare Lösungen gibt!

Das Beispiel ist nicht gestellt. Es stammt aber nicht aus dem OC-Grundpraktikum

Wenn man die Sicherheit ganz, ganz weit vorn anstellt und ganz, ganz viel Geld hat, schmeisst man gebrauchte Flaschen weg!

Wenn man nicht so viel Geld hat und wenn man dazu auch noch eine der Universitäten ist, die untereinander um das beste ökologische Profil wetteifern, überlegt man, Flaschen möglichst weiterzuverwenden. Das macht Probleme.

 

Problem 1:

Flaschen haben oft recht ähnliche Deckelgewinde. "Ähnlich" ist aber nicht gleich. Werden Flaschen gereinigt und dann weiter verwendet, kommen leicht die Deckel durcheinander. Für Ungeübte ist es nicht leicht, die Deckel richtig zuzuordnen. Es gibt folgende Anzeichen, dass ein Deckel falsch ist:

  • Der Deckel lässt sich nur wenig, z.B. nur eine einzige Umdrehung aufschrauben.
  • Der Deckel lässt sich von Anfang an nur schwer aufschrauben. Der Widerstand wird stetig größer, anstatt plötzlich aufzutreten, wenn der Deckel vollständig aufgeschraubt ist.
  • Der Deckel kantet auf und steht dann schief (Siehe Abbildung)

Wenn Flaschen in einem Praktikum wiederverwendet werden, ist es sinnvoll, sich auf wenige Flaschentypen zu beschränken.

Problem 2:

Präparategläser können Deckel mit einer herausnehmbaren Dichtung haben. Bei neuen Deckeln ist die Dichtung recht stramm in den Deckel eingepresst. Bei gebrauchten Deckeln kann die Dichtung so ausleiern, dass sie immer wieder von allein herausfällt. Der Deckel schließt ohne die Dichtung nicht mehr dicht.

Problem 3:

Die Schnappdeckel von Rollrandgläsern können einreißen. Auch hier ist der Deckel nicht mehr dicht.

Abhilfe:

Die Deckel kann man auch separat kaufen. Das sollte man tun und immer einen Reservevorrat bereithalten. (Siehe unten)

Problem 4:

Auch Schraubdeckel können kaputtgehen.

Lösung für ein Praktikum:

Das darf eben kein unlösbares oder auch nur aufwändiges Problem sein:

  • Einfach ist es, wenn es einfach einen Deckelvorrat mit Ersatzdeckeln gibt. (Siehe unten)
  • Äufwändig wäre es, wenn der Inhalt umgefüllt, also eine neue Flasche organisiert werden müsste und ein akzeptables Etikett dafür neu erstellt werden müsste. Sind passende Flaschen und insbesondere passende Etiketten für die Praktikanten nicht leicht verfügbar, kann das für die zur unzumutbaren Aufgabe werden. Die machen dann etwas sehr naheliegendes: Sie stellen die Flasche so wie sie ist, unauffällig irgendwo hin

Problem 5:

3 Mal der fast gleiche Deckel - jeweils als Außen- und als Innenansicht. Links das "Normalmodell". Die weiße Teflonscheibe ist optional und nur eingelegt. Der mittlere und der rechte Deckel haben beide ein Überdruckventil. Rechts ist das ältere Modell, bei dem das Ventil von außen deutlich erkennbar ist. Bei den aktuellen Deckeln erkennt man demgegenüber außen nur drei kleine Löcher (a). Hier sitzt das Ventil innen. Solche Überdrucksicherungen sind notwendig bei Chemikalien, die sich unter Bildung von gasförmigen Produkten zersetzen können. Also müssen solche Deckel auch auf solchen Flaschen bleiben. Ein Beispiel für so eine Verbindung ist Wasserstoffperoxid.

Problem 5:

Der Flaschenhals ist empfindlich. Wird er beschädigt, schließt die Flasche nicht mehr dicht. Im Bild ist ein kleines Stückchen Glas herausgeschlagen. Die Deckeldichtung liegt deshalb nicht mehr vollflächig auf dem Glas auf - die Flasche ist nicht mehr dicht.

Es gibt weitere Defekte, z.B. manchmal nur schwer erkennbare Risse.

Lösung für das Deckelproblem:

Eine Deckelsammlung nebenstehenden Ausmaßes hat man nicht von heute auf morgen. Wenn man aber ein paar Euro für einen Sortimentkasten übrig und ansonsten den Willen hat, den Praktikanten Lösungen anbieten zu können, dauert es nicht lange, bis der nebenstehend abgebildete Vorrat aus Altbeständen zusammengesammelt ist.

Manchmal lohnt es sich, auch ein paar extra Deckel zu kaufen, z.B. für die Rollrandgefäße.

Wie man der Abbildung entnehmen kann, ist gleich auch noch ein Ersatzteillager für Hähne und Hahnsicherungen mit entstanden.

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