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Farbstoffe umkristallisieren

Undurchsichtige Brühe

Haben die Farbstoffkristalle einen Glanz, kann man sie ev. sehen, wenn man den Kolben mit der Taschenlampe anleuchtet. Eine Chance gibt es z.B. bei manchen Triphenylmethanfarbstoffen.

Auf dem Foto sehen Sie davon nichts! Um das sehen zu können, müssen sie sich den Kolben ganz dicht vor die Nase halten.

Eine andere Alternative ist:
Kühler entfernen und mit dem Glasstab stochern. Es fühlt sich anders an, wenn der Glasstab auf einer glatten Glasoberfläche anstößt als wenn er sich durch einen Rohproduktschlamm, durch Krusten oder durch Körner oder Brocken hindurcharbeitet.

Beide Methoden bedingen, dass man jedes mal mindestens das Heizbad absenken oder sogar zusätzlich den Kühler entfernen muss.

Noch eine Möglichkeit:

Sie nehmen absichtlich zu wenig Lösemittel und nehmen in Kauf, dass sich nicht alles löst. Sie müssen dann vom Ungelösten heiß abfiltrieren. Vorteil: Das Filtrat ist auf jeden Fall eine gesättigte Lösung, aus der beim Abkühlen das Produkt ausfallen sollte.

Jetzt müssen Sie eine schwerwiegende Gewissensentscheidung treffen:

  • Entweder Sie laugen den abfiltrierten Rückstand auf die gleiche Weise erneut aus und hoffen, dabei die richtige Menge Lösemittel zu erwischen.
  • Oder sie arbeiten die erste Fraktion zuerst auf und bestimmen die Ausbeute. Durch Einrotieren des Filtrats würden Sie auch eine Aussage darüber erhalten, welche Subsanzmenge in der Mutterlauge in der Kälte gelöst bleibt und wie viel Substanz sich also in der heißen Lösung befand.

    Sie würden also wissen, wie viel Lösemittel man pro Gramm Rohprodukt braucht. Dieses Wissen könnten Sie benutzen,

    • um Ihren eigenen noch nicht umkristallisierten Rest auf einen Schlag fachgerecht umzukristallisieren,
    • die Assistenten zu bitten, das Mengenverhältnis doch bitteschön für die nächsten Studentengenerationen im Versuchsskript zu vermerken.
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