Wozu braucht man die Dünnschichtchromatographie?
Die meisten Probleme, die Sie bei der praktischen Arbeit haben, beantwortet Ihnen ein Dünnschichtchromatogramm!
Problem | Lösung |
Sie haben eine Substanz aufgereinigt und wollen jetzt wissen, ob sie rein ist oder noch Verunreinigungen enthält. |
Fertigen Sie ein Dünnschichtchromatogramm an! Gibt es nur einen Fleck, ist die Substanz sehr wahrscheinlich rein. |
Sie sollen in Ihrer Reaktion "frisch destillierten Benzaldehyd" einsetzen. Sie finden eine Flasche, auf der steht "Benzaldehyd destilliert" - allerdings ein ziemlich altes Datum und die Flasche ist auch schon ziemlich leer. Taugt der Inhalt noch oder taugt er nicht mehr? |
Fertigen Sie ein Dünnschichtchromatogramm an! Tragen Sie den Benzaldehyd nicht pur, sondern mit Lösemittel verdünnt auf! Benzaldehyd verursacht einen Fleck mit sehr unscharfen Rändern (Warum?). Gibt es darunter einen zweiten Fleck, so liegt neben dem Benzaldehyd auch Benzoesäure vor - und es muss also erneut destilliert werden. |
Sie und Ihr Nachbar führen die gleiche Reaktion durch. Bei Ihrem Nachbarn sieht es eher ein bisschen braun aus und bei Ihnen sieht es eher ein bisschen grün aus, obwohl Sie es beide genau gleich gemacht haben. Ist jetzt einer der beiden Ansätze schief gelaufen? |
Fertigen Sie ein Dünnschichtchromatogramm an! Sehen Sie dort das Abnehmen der Edukte und das Auftreten der Produkte, ist alles in Ordnung. Es ist typisch für Anfänger, dass sie zu ängstlich hinsichtlich der Farbschattierungen ihrer Ansätze sind. Die Aussage eines DC's ist viel eindeutiger! |
Sie sollen eine Substanz umkristallisieren, aber Sie erhalten hartnäckig nur ein Öl. | Wenn Sie einen niedrigen Schmelzpunkt als Ursache ausschließen können sollten Sie ein Dünnschichtchromatogramm anfertigen. Zeigt Ihnen das DC, dass viele Komponenten enthalten sind, sollten Sie vielleicht lieber erst eine vorhergehende Aufreinigung in Betracht ziehen. |
Sie sollen etwas z.B. 5 Stunden lang reagieren lassen. Leider ist nach 4 Stunden die Praktikumszeit schon um. Ist vielleicht trotzdem schon alles umgesetzt? |
Fertigen Sie ein Dünnschichtchromatogramm an! Sind dort keine Edukte mehr zu sehen, sondern nur noch Produkte, ist alles umgesetzt. |
Sie sollen ein Produktgemisch durch Säulenchromatographie trennen, haben aber keine Vorstellung davon, welches Laufmittel geeignet wäre. |
Ermitteln Sie durch Dünnschichtchromatogramme das geeignete Laufmittel! |
Sie haben von einer Substanz ein NMR-Spektrum aufnehmen lassen, sehen auf dem Spektrum aber einen ziemlichen "Bandensalat", mit dem Sie überhaupt nicht gerechnet haben. |
Tja, jetzt ist es zu spät. Sie haben die NMR-Abteilung des Hauses umsonst arbeiten lassen. Von einer Substanz, die sich im Dünnschichtchromatogramm als Gemenge entpuppt ist es fast immer unsinng, ein NMR-Spektrum aufnehmen zu wollen. |
Lernen Sie DC's schätzen!
Nicht immer ist die Aufnahme eines DC's trivial - insbesondere kann oft eine Reaktionsmischung nicht "einfach mal so" auf eine DC-Karte aufgetragen werden, sondern muss in einer kleinen Miniaufarbeitung erst vorbereitet werden. Phantasie und Kreativität sind hier gefragt.
Dünnschichtchromatogramme sind die Methode der Wahl, um in eine Mischung "hineinsehen" zu können.