"Flüssig-Gase"
Sie kennen das vom Gasfeuerzeug
Viele Reaktionsgase verflüssigen sich bei Kompression. Sie kennen das vom Einwegfeuerzeug, in dem sich unter Druck verflüssigtes Butan befindet. Die Flüssigkeit entwickelt unabhängig von ihrer Restmenge bei konstanter Temperatur einen stets konstanten Druck.
Beispiele für Innendrücke von Druckgasflaschen mit verflüssigten Reaktionsgasen:
Gasart | Flaschendruck (bar) ungefährer Wert |
Ammoniak | 10 |
Butan | 2 |
Chlor | 7 |
Chlorwasserstoff | 50 |
Kohlendioxid | 60 |
Phosgen | 2 |
Propan | 10 |
Auch wenn der Druck erheblich kleiner ist, als bei komprimierten Gasen, wie zum Beispiel Stickstoff oder Argon, können erhebliche Mengen verflüssigter Gase in einer Druckgasflasche gespeichert werden, im Falle von Kohlendioxid zum Beispiel 6 kg in einer 8-l-Druckgasflasche oder - anschaulicher - 2 kg im handelsüblichen Labor-Wandfeuerlöscher. Aus einem Kilogramm verflüssigtem Kohlendioxid entstehen bei der Entnahme etwa 500 l gasförmiges Kohlendioxid. Druckgasflaschen mit verflüssigtem Inhalt dürfen nur stehend betrieben werden.
Eine Besonderheit ist Acetylen, welches sich nicht komprimieren lässt, ohne sich zu zersetzen. Es wird deshalb sehr aufwändig bis zu einem Enddruck von knapp 20 bar in Druckgasflaschen eingefüllt, die in eine poröse Masse eingebettetes Aceton enthalten, in dem sich das Acetylen löst. Acetylenflaschen dürfen deshalb ebenfalls nur stehend und nur mit geringer Gasentnahmegeschwindigkeit betrieben werden, damit weder Füllmaterial noch Aceton bei der Entnahme abgeblasen werden.