Semesterwochenstunde (SWS)
Maßeinheit für die Präsenzzeit.
Für eine Vorlesung ist alles noch relativ einfach:
Ist eine Vorlesung ganzsemestrig und gibt es jede Woche eine Vorlesungsstunde, ist das eine Semesterwochenstunde (SWS). Da die Vorlesungszeit im Sommersemester 14 Wochen dauert und im Wintersemester 16, sind das im Mittel 15 Stunden.
Ist die Vorlesung 2-stündig, sind das also 2 SWS. Und jetzt wird es kompliziert. Dauert die Vorlesung nämlich nur ein halbes Semester, ist das wieder nur 1 SWS. Die Semesterwochenstunden sind also im Grunde nichts weiter als 1/15 der Präsenzzeit.
Ganz kompliziert wird es bei einem Praktikum. Dauert das 2 Wochen lang montags bis freitags jeden Tag 6 Stunden, sind das 30 Stunden pro Woche, also insgesamt 60 Stunden. Jetzt muss man "so tun" als wäre das Praktikum gleichmäßig über die gesamte Vorlesungszeit verteilt. Das wären 60/15 = 4 Stunden. Handelt es sich um ein sog. "freies Praktikum", was bedeutet, dass die Praktikanten ein zugeteiltes Aufgabenpäckchen in freier Zeiteinteilung abarbeiten, muss man noch "schätzen", zu welchem Anteil die Praktikanten die angebotene Präsenzzeit auch tatsächlich ausnutzen. Sind das 75 %, so ergeben sich 4 x 0,75 = 3 Stunden, also 3 SWS.
Die Frage, ob das mit den SWS nicht vielleicht ein bisschen umständlich ist, ist sicher berechtigt und manche würden vielleicht einfach lieber gleich die gesamte Präsenzzeit angeben. Es hat sich nun aber mal so eingebürgert. Und immerhin erhält man mit den SWS handlichere Zahlen.