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Glossar

Mono, Kombi und andere Begrifflichkeiten 

A

ABV

Der Bachelorabschluss soll für eine Berufsausübung qualifizieren.

Die Berufsqualifizierung des Bachelorabschlusses soll durch "überfachliche Qualifikationen" erreicht werden. Es geht dabei weniger um den Erwerb von Wissen als vielmehr um den Erwerb von Kompetenzen, also z.B.

  • Sozialkompetenz
  • Methodenkompetenz
  • Handlungskompetenz
  • Medienkompetenz

An der Freien Universität Berlin heißt der Studienbereich, in dem solche Kompetenzen vermittelt werden "Allgemeine BerufsVorbereitung - kurz "ABV". Alle Studierende in "Mono"-Bachelorstudiengängen der FU absolvieren ein ABV-Programm im Umfang von 30 Leistungspunkten. In Lehramts-Bachelorstudiengängen wird stattdessen die "Lehramtsbezogene Berufswissenschaft" angeboten, die - natürlich - vor allem fachdidaktische Elemente enthält. Für das ABV-Programm der Freien Universität Berlin gibt es eine eigene WEB-Information. ABV und LBW werden überdies nach jeweils eigenen Ordnungen studiert.

B

Berufspraktikum oder Betriebspraktikum?

Im Betrieb und für den Beruf

Die "offizielle" Bezeichnung ist laut ABV-Ordnungen "Berufspraktikum".

Im Berufspraktikum arbeiten Sie eine Zeit lang in einem Betrieb und deshalb wäre die Bezeichnung "Betriebspraktikum" eigentlich genau richtig. Nun soll dieses Praktikum aber der "Berufsqualifizierung" des Bachelorabschlusses dienen - und um das extra zu betonen hat man wohl die andere Bezeichnung gewählt.

E

ECTS

Normierungsvorgaben zur internationalen Vergleichbarkeit von Studienleistungen

 

Das European Credit Transfer System (ECTS) vereinheitlicht die formale Gestaltung von Studienleistungen, um damit die internationale Mobilität von Studierenden zu ermöglichen und zu fördern. Auf absehbare Zeit wird das aber nichts daran ändern, dass die inhaltliche Ausgestaltung des gleichen Studiengangs an den Universitäten jeweils unterschiedlich ist und Lehrinhalte mal umfänglicher, mal weniger umfänglich und in anderer Studierreihenfolge abgehandelt werden. Im Sinne einer Profilierung der jeweiligen Ausbildungseinrichtung ist das auch gewollt und damit z.B. einer der möglichen Anreize für einen Gastaufenthalt an einer fremden Universität.

Die formale Vereinheitlichung betrifft u.a. die folgenden Aspekte:

  • Aggregation von Lehrveranstaltungen zu größeren Einheiten (Modulen)
  • Bewertung des Arbeitsaufwands zur Absolvierung dieser Module mit definierten Leistungspunkten
  • Angabe des relativen Studienerfolges (im Verhältnis zu anderen Studierenden im gleichen Studiengang) durch die ECTS-Notenskala (A, B, C, D, E, F) zusätzlich zur absoluten Note.
  • Normierung von Leistungsbescheinigungen zu den bisher absolvierten Modulen (Transcript) und der Ausgabe des Abschlusszeugnisses, dem u.a. ein "Diploma Supplement" beizufügen ist, welches den absolvierten Studiengang beschreibt.

ECTS-Notenskala

Vergleichende Bewertung

 

Die ECTS-Skala ist eine vergleichende Bewertung und wird nur für den Studienabschluss neben der aus den Modulnoten rechnerisch ermittelten Gesamtnote des Abschlusses auf dem Zeugnis ausgewiesen. Es gilt:

  • A - die besten 10 %, von denen, die bestanden haben

  • B - die nächsten 25 %, von denen, die bestanden haben

  • C - die nächsten 30 %, von denen, die bestanden haben

  • D - die nächsten 25 %, von denen, die bestanden haben

  • E - die letzten 10 %, die noch bestanden haben

Damit sich die vergleichenden Angaben auf eine hinreichend große Datenbasis stützen können, werden die Ergebnisse mehrerer Semester gemittelt . Entsprechende Daten und Statistiken liegen (nur) dem Prüfungsbüro vor, weshalb auch nur das Prüfungsbüro eine ECTS-Note festlegen kann.

Die ECTS-Note hilft bei der Einschätzung, was eine rechnerisch aus dem Modulnoten ermittelte Gesamtnote im konkreten Fall "wert" ist, also ob z.B. eine gute Gesamtnote am Hochschulort eher die Ausnahme ist oder eher die Regelabschlussnote darstellt.

Die ECTS-Skala enthält auch noch die Bewertung "F = nicht bestanden", die aber auf Abschlusszeugnissen wenig Sinn macht, weil dann in der Regel gar kein Zeugnis ausgestellt werden kann.

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K

Kombistudiengang mit Kernfach und Modulangebot

Sie studieren mehrere Fächer und wollen in der Regel Lehrer(in) werden.

 

Wenn Sie sich in einem Kombinationsstudiengang befinden, wollen Sie in aller Regel Lehrerin oder Lehrer werden. Sie studieren dazu in der Regel zwei Fächer - allerdings nicht mit gleicher Gewichtung, sondern Sie haben ein Kernfach im Umfang von 90 Leistungspunkten und wählen dazu ein sog. Modulangebot im Umfang von 60 Leistungspunkten in Ihrem zweiten Fach.

An anderen Universitäten spricht man manchmal auch von einem "Zwei-Fach-Studiengang"

"Zu Hause" sind Sie bei uns immer in Ihrem Kernfach. "Zu Hause" heißt, dass Sie z.B. von dem für dieses Fach zuständigen Prüfungsbüro verwaltet werden oder dass Sie Ihr Gremienwahlrecht dort ausüben können.

Im Kombistudiengang absolvieren Sie nicht wie die "Monos" 30 Leistungspunkte im Bereich Allgemeine Berufsvorbereitung sondern stattdessen Module zur "Lehramtsbezogenen Berufswissenschaft" in gleichem Umfang. Das sind zum Beispiel Veranstaltungen der jeweiligen Fachdidaktik.

Die Begrifflichkeit "Kombistudiengang" wird heutzutage auch wieder gern durch den Begriff "Lehramtsstudiengang" ersetzt.

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L

Leistungspunkte

Punkte mit viel Hintergrund

 

Ein Leistungspunkt entspricht einem studentischen Arbeitsaufwand von 30 Stunden. Gezählt wird dabei alles, also angefangen von der Präsenzzeit in der Universität bis zur häuslichen Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen oder dem Lernen für die Klausur. Pro Semester sind regulär 30 Leistungspunkte zu erbringen, insgesamt also 30 x 30 = 900 Stunden. Im modernen Studium gibt es keine Semesterferien mehr, sondern nur noch eine vorlesungsfreie Zeit. Nur dann, wenn Sie diese 900 Stunden über das gesamte Jahr gleichmäßig - abzüglich eines Urlaubs von arbeitnehmertypischer Länge verteilen, ergibt sich als Aufwand eine 40-Stunden-Woche. Mehr und mehr finden Lehrveranstaltungen heutzutage auch außerhalb der Vorlesungszeit statt. Dennoch konzentriert sich der Arbeitsaufwand immer noch auf die Vorlesungszeit, was den in der Vorlesungszeit pro Woche aufzubringenden Aufwand rasch bis auf 60 Stunden hochschrauben kann.

Sie werden es sicher spontan als gerecht empfinden, dass die Note für eine Veranstaltung, die sehr umfänglich war und für die Sie viel haben tun müssen, auch einen höheren Beitrag für die Gesamtnote Ihres Studienabschlusses hat. Mathematiker würden sagen, dass dazu die Noten mit den Leistungspunkten gewichtet werden müssen. Juristen machen daraus einen ziemlich langen und schwierigen Satz, den Sie so oder sehr ähnlich z.B. in den jeweils aktuellen Satzungen der Freien Universität Berlin nachlesen können:

Zur Ermittlung einer zusammengefassten Note für mehrere Prüfungsleistungen, der Modulnoten oder der Gesamtnote werden die jeweiligen Einzelnoten mit der Zahl der zugehörigen Leistungspunkte multipliziert, dann addiert und durch die Summe der einbezogenen Leistungspunkte dividiert.

Wenn Sie das einige Male gelesen haben, werden Sie merken, dass das genau das ist, was die Mathematiker ganz in Ihrem Sinne die ganze Zeit gemeint haben.

M

Modul

In modularisierten Studiengängen gibt es - was sonst - Module. Alles klar? ... Nichts ist klar!

Die aktuelle hochschulpolitische Lehrmeinung ist, dass Lehrinhalte in größeren Paketen vermittelt werden sollen. Solcherart zusammengeschnürte Module bestehen aus mehreren, thematisch zusammengehörenden Lehrveranstaltungen. Es ist das Modul, für das es eine Modulbeschreibung gibt und welches ein Qualifikationsziel hat. Die Lehrveranstaltung ist in diesem Sinne nur noch Mittel zu Zweck. Sie ist sogar austauschbar. Vor allem in den Geisteswissenschaften ist es üblich "Modulhülsen" zu definieren, die jedes Semester neu mit gerade aktuellen Lehrveranstaltungsthemen gefülllt werden können. Bei uns sind hingegen einem konkreten Modul auch konkrete und gleichbleibende Lehrveranstaltungen zugeordnet. Klassiker ist die Vorlesung, die von einer Übung begleitet wird, in der der Vorlesungsstoff exemplarisch vertieft wird. Modulhülsen nutzen wir, weil wir auch kleine Veranstaltungen anbieten, die nur im Verbund die kritische Masse erreichen können, um ein Modul zu werden. Ein solches Modul ist z.B. das Modul zur "Berufsfeldorientiereng, in dem Sie aus einer Auswahl kleiner Veranstaltungen sich etwas auswählen können, um das Modul zu füllen.

Traum der Bildungstheoretiker ist, dass die Organisation des Studiums in Modulen die Austauschbarkeit zwischen einzelnen Studiengängen fördern möge, indem man z.B. in einem Auslandsstudium dort Module absolviert, die man am eigenen Hochschulort einbringen kann. Leider gibt es ganz und gar keine festen Prinzipien, in welche Wissens- Pardon: Qualifikationshäppchen man ein Studium, also z.B. ein Chemiestudium aufteilen soll. Die eine Universität hat diesen Modulschnitt, die andere jenen, in der einen gibt es zur Analytik-Vorlesung noch ein Praktikum, in der anderen nicht, oder die Quantenchemie wird hier mit "x" und dort mit "y" Leistungspunkten bedient. Um wenigstens das letzte Problem zu "lösen", enthalten vor allem Masterstudiengänge Module, denen grundsätzlich eine durch 5 teilbare Anzahl an Leistungspunkten zugewiesen wird. Die Kehrseite der Medaille ist freilich, dass man auf diese Weise nur noch "Qualifikations"-Pakete im 5-LP-Raster konzipieren kann.

Die universitären Unterschiede der Studiengänge sind nicht einfach nur Chaos, sondern es handelt sich schlicht um das - gewollte - Profil einer Universität. Ein Chemiestudiengang kann z.B. synthetisch oder analytisch oder anwendungstechnisch ausgerichtet sein. Spätestens im Masterstudiengang sollten Sie sich eine Universität suchen, die eine Ausbildung mit einem zu Ihren Vorstellungen passenden Profil anbietet.

Was innerhalb Deutschlands trotz aller Unterschiede noch leidlich kompatibel ist, kann woanders vollkommen unterschiedlich sein - z.B. ein wesentlich geringerer praktischer Anteil oder die Anreicherung des Studiums mit nichtfachlichen Inhalten, z.B. Staatskunde.

So lange Sie nur an Ihrer Heimat-Hochschule studieren, müssen Sie nur darauf achten, dass Sie alle nach der Studien- und Prüfungsordnung geforderten Module erfolgreich absolvieren. Schwieriger wird es bei einem Auslandsaufenthalt. Wir raten Ihnen ganz dringend, das Vorhaben vor dem Beginn sorgfältig mit dem Prüfungsausschss abzustimmen. Wenn sie nämlich vor dem Beginn des Auslandsaufenthalts grünes Licht vom Prüfungsausschuss bekommen, können Sie Ihren Auslandsaufenthalt mit der entspannten Gewissheit abschließen, dass die im Ausland erbrachten Leistungen (=Module) für Ihr Studium anrechenbar sind.

Monostudiengang

Sie studieren nur ein Fach mit dem Ziel, ein(e) entsprechende(r) Fachwissenschaftler zu werden.

 

Ein Studiengang, in dem Sie in der Hauptsache nur ein einziges Fach studieren, also zum Beispiel Chemikerin oder Chemiker werden wollen, heißt an der Freien Universität Berlin "Mono"-Studiengang. Sie studieren also zum Beispiel im "Mono"-Bachelorstudiengang Chemie.

An anderen Universitäten spricht man manchmal auch von einem "Ein-Fach-Studiengang"

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S

Semesterwochenstunde (SWS)

Maßeinheit für die Präsenzzeit.

Für eine Vorlesung ist alles noch relativ einfach:

Ist eine Vorlesung ganzsemestrig und gibt es jede Woche eine Vorlesungsstunde, ist das eine Semesterwochenstunde (SWS). Da die Vorlesungszeit im Sommersemester 14 Wochen dauert und im Wintersemester 16, sind das im Mittel 15 Stunden.

Ist die Vorlesung 2-stündig, sind das also 2 SWS. Und jetzt wird es kompliziert. Dauert die Vorlesung nämlich nur ein halbes Semester, ist das wieder nur 1 SWS. Die Semesterwochenstunden sind also im Grunde nichts weiter als 1/15 der Präsenzzeit.

Ganz kompliziert wird es bei einem Praktikum. Dauert das 2 Wochen lang montags bis freitags jeden Tag 6 Stunden, sind das 30 Stunden pro Woche, also insgesamt 60 Stunden. Jetzt muss man "so tun" als wäre das Praktikum gleichmäßig über die gesamte Vorlesungszeit verteilt. Das wären 60/15 = 4 Stunden. Handelt es sich um ein sog. "freies Praktikum", was bedeutet, dass die Praktikanten ein zugeteiltes Aufgabenpäckchen in freier Zeiteinteilung abarbeiten, muss man noch "schätzen", zu welchem Anteil die Praktikanten die angebotene Präsenzzeit auch tatsächlich ausnutzen. Sind das 75 %, so ergeben sich 4 x 0,75 = 3 Stunden, also 3 SWS.

Die Frage, ob das mit den SWS nicht vielleicht ein bisschen umständlich ist, ist sicher berechtigt und manche würden vielleicht einfach lieber gleich die gesamte Präsenzzeit angeben. Es hat sich nun aber mal so eingebürgert. Und immerhin erhält man mit den SWS handlichere Zahlen.

Z

Zweidrittelbescheinigung

FU-spezifisches Dokument, was andernorts vielleicht auch anders heißen kann

 

Zugangsvoraussetzung für einen Masterstudiengang ist ein fertig absolviertes Bachelorstudium. Wenn Sie nahtlos vom Bachelorstudiengang in einen Masterstudiengang wechseln wollen, dann werden sie aber zum Bewerbungszeitraum für den Masterstudiengang in den seltentsten Fällen schon das Bachelorzeugnis in den Händen halten. Wir akzeptieren deshalb für die Bewerbung auch die Vorlage einer Leistungs-Bescheinigung ("Transcript"), in der 2/3 der im Bachelorstudium zu erbringenden Leistungen als absolviert und bestanden ausgewiesen sind. Das bedeutet, das mindestens 120 Leistungspunkte nachzuweisen sind. Bei uns heißt diese Bescheinigung deshalb intern "2/3-Bescheinigung".

Ihre Bewerbung wird mit der sich aufgrund dieser 2/3-Bescheinigung ergebenen Note berücksichtigt. Bei einer externen Bewerbung müssen Sie bitte darauf achten, dass Ihre Heimatuniversität Ihnen eine Bescheinigung ausstellt, die eine gemittelte Note ausweist. Da Regelungen für die Berechnung der Gesamtnote sich je nach Hochschule unterscheiden, können wir eine solche Berechnung leider nicht selbst für Sie nachholen.

Können Sie das Bachelorzeugnis zum Zeitpunkt der Zulassung immer noch nicht vorlegen, werden Sie zunächst nur befristet immatrikuliert und müssen dann das Bachelorzeugnis nachreichen.

An anderen Universitäten werden oft andere Begrifflichkeiten verwendet, so dass dortige Prüfungsbüros mit dem Begriff "2/3-Bescheinigung" nichts anfangen können. Bitte erläutern Sie dann den Sachverhalt oder verweisen Sie auf diese Webseite.