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Bin ich für das Chemiestudium geeignet?

Wer nicht mit ganzer Kraft dabei ist, wird scheitern!

 

Interesse am Fach Chemie

Sie sollten ein "seriöses" Interesse an Chemie haben. Wenn es Ihnen nur auf schöne Effekte ankommt, sind Sie falsch - und werden das Studium nicht lange durchhalten. Sie sollten das Bedürfnis verspüren, Naturphänomene verstehen zu wollen, um sie nutzbringend anwenden zu können.

Chemische Fachkenntnisse

Wenn Sie sich für das Fach Chemie interessieren, gehen wir davon aus, dass Sie über das Fach schon (schulische) Vorkenntnisse haben, die der Grund für Ihr Interesse sind. Das wichtigste für den Erfolg im Studium ist Ihr Interesse! Es muss stark sein! Ihre Vorkenntnisse sind eher sekundär - insbesondere brauchen Sie keineswegs einen schulischen Chemie-Leistungskurs, um das Chemiestudium erfolgreich absolvieren zu können. Wir wiederholen zum Studienbeginn auch noch mal kurz ein paar schultypische Lehrinhalte, um alle Erstsemester-Studierenden auf den gleichen Kenntnisstand zu bringen. Je nach dem Grad Ihrer Vorbildung ist die Studieneintrittsphase für Sie also leichter oder etwas anstrengender.

Mathematische Fachkenntnisse

Unsere Studienanfänger sind nicht selten überrascht, wie viel Mathematik-Kenntnisse im Studium benötigt werden. Wer die Natur nicht nur so "über den Daumen" verstehen, sondern die Dinge auch quantitativ verstehen und voraussagen will, muss rechnen (können). Wir bieten Ihnen dazu in den ersten beiden Semestern je ein Mathematik-Modul an, allerdings dürfte es Ihnen mit einer ausreichenden schulischen Vorbildung leichter fallen, den Stoff zu verstehen. Für ein erfolgreiches Chemiestudium sollten Sie zumindest keinesfalls eine Abneigung gegen Mathematik haben!

Sprachliche Kenntnisse

Egal, ob Sie eine akademische Karriere im Fach Chemie oder in irgendeinem anderen Fach planen. Ohne Englisch geht gar nichts! Im Berufsleben werden Sie typischerweise immer wieder mit ausländischen Kollegen reden müssen und vielleicht ist die betriebliche Konversationssprache der Einfachheit halber sogar grundsätzlich Englisch, auch wenn sich Ihr Arbeitsplatz mitten in Deutschland befindet. Auch im Studium bekommen Sie es schon mit ausländischen Assistenten, englischsprachiger Literatur und im Masterstudium auch mit englischsprachigen Vorlesungen zu tun. Fast auch schon ein muss für die erfolgreiche Bewerbung im Berufsleben sind wenigstens Basiskenntnisse in einer zweiten modernen europäischen Sprache. Wenn Sie nicht Japanisch oder Chinesisch sprechen können, ist das für die Karriere kein Genickbruch, aber in einer globalisierten Welt sind umgekehrt entsprechende Fähigkeiten natührlich ein starker Wettbewerbsvorteil.

Soft-Skills

Mit einem akademischen Abschluss erhalten Sie Jobs, in denen Führungs-, Team- und Kommunikationsfähigkeit, ferner Einfühlungsvermögen, Ausgeglichenheit und Motivationsfähigkeit wichtig sind. Sie müssen sich beizeiten darüber im Klaren sein, ob sie über die genannten Fähigkeiten verfügen, denn im Studium spielen diese leider kaum eine Rolle. Manch Absolvent erlebt deshalb trotz guter Noten bei der Bewerbung eine völlige Bauchlandung! Firmen wenden heutzutage ausgeklügelte Verfahren an, um die "soft skills" ihrer Bewerber auszuloten, um teure Fehlbesetzungen zu vermeiden. Dabei werden auch immer mehr elektronische Verfahren eingesetzt. Vorteile hat, wer im Lebenslauf Tätigkeiten angeben kann, die auf derartige Fähigkeiten schließen lassen, wie zum Beispiel als Trainer in einem Sportverein.

Schon im Studium brauchen Sie Beharrlichkeit und Durchhaltewillen. Wissen ins Langzeitgedächtnis zu bekommen kann mit quälenden Anstrengungen verbunden sein! Sie werden es erleben, dass Sie etwas nicht auf Anhieb verstehen und dass sich das auch nach Stunden der Beschäftigung mit der Materie nicht ändert! Sie werden es erleben, dass Sie ein Experiment durchführen, was einfach nicht klappen will! Sie werden es erleben, dass Ihnen das Produkt einer tage- oder wochenlangen Experimentiertätigkeit vom Tisch fällt und verdorben ist und Sie noch mal von vorn anfangen müssen!

Das allerwichtigste ab sofort und das bis zum Ende Ihres Berufslebens ist, dass Sie aus eigenem Antrieb lernen können. Ab sofort gilt: Je mehr Sie wissen, um so besser! Wenn Sie nur das Lernen, von dem Sie fürchten, dass Sie das bei der nächsten Prüfung parat haben müssen, werden Sie auf einem fragmentarischen Kenntnisstand stecken bleiben und Sie werden es erleben, dass es andere gibt, die da die ganze Zeit noch Zeit für "mehr" hatten und die schon jetzt im Studium und auch später im Berufsleben an Ihnen vorbeiziehen!

Noch ein Wort ans Gewissen

Es ist nicht einfach, Ausbildungskosten quantitativ zu beziffern. Rechnet man halbwegs realistisch den Lehreanteil der Professoren- und Assistentengehälter, die anfallenden Dienstleistungs- und Verwaltungskosten und Unterhaltskosten für die von den Studierenden genutzten Räumlichkeiten, insbesondere die Praktika (Allein der notwendige Luftwechsel in den Laboratorien verursacht bereits enorme Energiekosten) so kommt man schnell auf Beträge von ein bis mehreren Hunderttausend Euro für einen einzigen Studienplatz! Das Studium - insbesondere das Chemiestudium ist kein Hort der Selbstverwirklichung sondern die Gesellschaft steckt da eine Menge Geld hinein, von dem sie einen gesellschaftlichen Nutzen erwartet.

 

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Schlagwörter

  • Bachelor Chemie
  • Chemie Bachelor
  • Studieninteressierte