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Trockeneis

"Trocken" stimmt. "Eis" stimmt nicht.

Trockeneis ist Kohlen(stoff)dioxid in fester Form. Unter atmosphärischen Bedingungen geht das Kohlendioxid bei -78 °C direkt in den Gaszustand über. Einen solchen Vorgang nennt man "Sublimation". Da beim "Verdunsten" also keine Flüssigkeit mehr im Spiel ist, hat man das feste Kohlendioxid Trockeneis getauft. Sublimationsvorgänge erleben wir im täglichen Leben eher als eine Ausnahmeerscheinung. Physikalisch ist das hingegen eher der Normalfall: Alle Substanzen, die einen Dampfdruck haben, lassen sich unter geeigneten Bedingungen unter "Umgehung" des flüssigen Zustands auch Sublimieren. Entscheidend dabei ist der Druck. Wenn es bei Normaldruck nicht klappt, muss man einfach den Druck entsprechend erniedrigen.

Ohne Dampfdruck gibt es hingegen keine Sublimation. Der Dampfdruck üblicher Industriemetalle ist zum Beispiel unmessbar klein. Diesem Umstand verdanken Satelliten ein langes Leben, denn sie würden ja sonst im Weltraumvakuum wegsublimieren. "Richtiges" Eis sublimiert hingegen auch. Schnee wird "irgendwie" immer weniger, auch wenn die Wintertage kalt bleiben. Und wenn ein bisschen Eis am Satelliten kleben würde, würde das auf der Umlaufbahn nicht mehr flüssig werden können, denn unterhalb 6,1 mbar geht Eis nur noch direkt in den gasförmigen Zustand über.

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