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Schwarzlicht

Entlarvte Weißmacher

Bei Disko-Schwarlichtröhren handelt es sich um ganz normale Leuchtstoffröhren. Statt mit einem Leuchtstoff, der normalerweise das vom drinnen befindlichen Quecksilberdampf erzeugte UV-Licht in sichtbares Licht umwandelt, ist das Lampenglas allerdings mit einem Filter versehen, der eine ganz bestimmte Quecksilberemissionsbande, nämlich die bei 366 nm hindurchlässt und das übrige Licht weitgehend ausblendet. Da das für das menschliche Auge sichtbare Lichtspektrum so etwa zwischen 400 und 800 nm liegt, befindet sich also die genannte Bande im nahen ultravioletten Bereich ("UV-Bereich").

Jetzt zum Problem mit der Wäsche:

Wer ein weißes und also kein buntes Textil kauft will, dass das schöne Stück Stoff wirklich rein weiß aussieht. Waschpulverhersteller überbieten sich deshalb gegenseitig in möglichen und unmöglichen Steigerungsformen für die Eigenschaft "weiß". Nun ist aber z.B. reine Baumwolle in Wirklichkeit gar nicht weiß sondern leicht gelblich. Also wird wie folgt gemogelt:

Die gelbliche Faser wird mit einem Fluoreszenzfarbstoff imprägniert, der das für uns nicht sichtbare nahe UV-Licht absorbiert und ein - sichtbares - bläuliches Licht emittiert. Wenn so die eigentlich gelbe Faser nunmehr bläulich leuchtet, empfinden wir das nicht nur als neutral weiß sondern sogar als "strahlendes" weiß. In der Disko gibt es nun aber gemeinerweise keine Beleuchtung mit einem sonnenlichtähnlichen Lichtspektrum sondern bei Schwarzlichtbeleuchtung wird nur noch das Anregungslicht des Weißmachers eingestrahlt, der sich daraufhin durch sein blaues Aufleuchten zu erkennen gibt.

Da diese Weißmacher nicht dauerhaft auf der Faser verbleiben, wird die Wäsche beim Waschen neu mit Weißmachern ausgerüstet, wobei Colorwaschmittel naturgemäß wenig bis gar keine Weißmacher, Gardinenwaschmittel hingegen sehr viel Weißmacher enthalten. Ein anderer Begriff für Weißmacher ist "optische Aufheller". Bei den zu diesem Zweck verwendeten Substanzen handelt es sich häufig um Stilbenderivate, z.B. Stilbensulfonsäuren.

Fluoreszenz wird im Alltag in vielfältiger Weise ausgenutzt:

  • Papier wird in vollkommen gleicher Weise optisch aufgehellt, wie weiße Textilien, leuchtet also ebenfalls im Disko-Schwarzlicht.
  • Geldscheine sind mit fluoreszierenden Fasern ausgestattet, die in der Disko - oder eben auch unter dem Bonsai-Diskolämpchen der Kassiererin im Kaufhaus bunt aufleuchten.
  • Jede Leuchtfarbe funktioniert nach dem Prinzip, dass dort ein Fluoreszenzfarbstoff UV-Licht absorbiert und irgendeine schöne Farbe emittiert.

Disko-Schwarzlicht gehört übrigens zur UV-A Strahlung (315 - 380 nm) und ist daher potentiell hautbräunend. Da die Strahlungsintensität des Disko-Schwarzlichts relativ gering ist, geht das mit dem Braunwerden in der Sonne aber doch ganz erheblich schneller.

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