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DFG bewilligt neuen SFB über Hydrogele an Grenzflächen am Institut für Chemie und Biochemie

News vom 30.11.2020

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen Sonderforschungsbereich (SFB) in Sprecherschaft der Freien Universität neu bewilligt: Sprecher des neuen SFB ist der Chemiker Prof. Dr. Rainer Haag; erforscht werden anhand der Atemwege und des Darms Dynamische Hydrogele an Biogrenzflächen. Die Laufzeit von vier Jahren beginnt am 1. Januar 2021.

Hydrogele bestehen aus wasserquellbaren Polymeren, die einen hohen Anteil an Wasser binden können. Im Sonderforschungsbereich „Dynamische Hydrogele an Biogrenzflächen“ wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand der Atemwege und des Darms die wichtigsten physikalisch-chemischen Faktoren bestimmen und untersuchen, die die schützenden Funktionen von Hydrogelen an biologischen Grenzflächen charakterisieren. Ferner will er die Voraussetzungen für die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien bei Lungen- und Magen-Darm-Erkrankungen definieren.

Das übergeordnete Ziel des SFB ist die Bestimmung und Untersuchung der wichtigsten physikalisch-chemischen Parameter, die die schützende Hydrogelfunktion an biologischen Grenzflächen im gesunden Zustand charakterisieren. Darüber hinaus sollen Krankheitsanomalien definiert werden mit dem Ziel, neue therapeutischer Strategien zu entwickeln. „Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, werden wir eine detaillierte Analyse der physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften von synthetischen und nativen Hydrogelen, – also Schleim und Glykokalyx, durchführen“, erklärt der Sprecher des SFB Professor Rainer Haag. „Wir konzentrieren uns auf die einzelnen und kombinierten Beiträge der Hydrogelkomponenten und ihren funktionellen Einfluss auf die Oberflächen der Lunge und des Darms, die die größten von Hydrogelen bedeckten Biogrenzflächen im menschlichen Körper darstellen.“ In diesem Zusammenhang werden drei Indikationen untersucht: zystische Fibrose (Mukoviszidose) als chronische muko-obstruktive Lungenerkrankung, die durch abnorme viskoelastische Eigenschaften des Schleims in den Atemwegen ausgelöst wird, akute Atemwegsinfektionen, die durch Bakterien und Viren verursacht werden, und entzündliche Darmerkrankungen, ein chronischer Krankheitszustand, der mit einer abnormen Schleimzusam¬mensetzung im Gastrointestinaltrakt einhergeht.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Rainer Haag, Sonderforschungsbereich 1449 der Freien Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Telefon: 030 / 838-52633, E-Mail: rainer.haag@fu-berlin.de