Der Biochemiker Florian Heyd untersucht den Einfluss von Körpertemperatur auf die Erbgut-Struktur von Coronaviren
Florian Heyd und sein Team wollen u.a. die Funktion der viralen RNA-Struktur von SARS-CoV2 besser verstehen.
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News vom 22.06.2020
Hat erhöhte Körpertemperatur möglicherweise Einfluss auf die Erbgut-Struktur von SARS-CoV-2? Das ist eine der Fragen, an denen das Team um Biochemie-Professor Florian Heyd arbeitet. Denkbar wäre zum Beispiel, dass eine durch Fieber erhöhte Körpertemperatur die sogenannten Haarnadelschleifen im Erbgut des Virus verändert. Als Haarnadelschleifen (engl. stem loop oder hairpin loop) werden bestimmte Strukturen in viralen Ribonukleinsäure-Strängen bezeichnet, die eine wichtige Rolle bei der Vermehrung von vielen Viren, auch von SARS-CoV-2, spielen. Florian Heyd und seinem Team geht es außerdem darum, die Funktion der viralen RNA-Struktur besser zu verstehen, um untersuchen zu können, wie sich dynamische Strukturänderungen – beispielsweise durch veränderte Körpertemperatur – auswirken.
Da Viren für ihre Vermehrung auf Wirtsfaktoren – Bestandteile der infizierten Zelle – angewiesen sind, geht es auch um die Identifizierung humaner Proteine, an die die viralen Ribonukleinsäuren andocken. Die Funktion dieser Interaktion kann dann weiter untersucht werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin erhoffen, durch die Untersuchungen Aufschluss darüber zu erhalten, wie Proteine der menschlichen Zellen zur Vermehrung des Virus beitragen.
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