Spezialausgabe der Zeitschrift Plant, Cell & Environment zur Arbeit des SFB 973 erschienen
Stressfaktor Insektenfraß: Wenn der Kohlweißling zur Ei-Ablage kommt, hat die Rosenkohlpflanze nichts Gutes zu erwarten. Dann fressen sich bald die Raupen durch die Blätter…
Bildquelle: Bernd Wannenmacher
News vom 21.03.2019
Im März ist eine Spezialausgabe der Zeitschrift Plant, Cell & Environment mit dem Titel „Stress Priming, Memory and Signalling in Plants“ zum Sonderforschungsbereich 973 erschienen. Professorin Monika Hilker und der Professor Thomas Schmülling vom Institut für Biologie der Freien Universität haben den Spezialband als Gasteditoren betreut und geben im Vorwort einen umfassenden Überblick über die Arbeit des SFB 973. In weiteren Artikeln stellen dem SFB angehörende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität, der Universität Potsdam und des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie ihre Forschungsergebnisse vor.
Pflanzen müssen mit sich ändernden Umweltbedingungen zurechtkommen, sei es variables Licht oder Temperatur, unterschiedliche Verfügbarkeit von Wasser oder Nährstoffen oder Angriffe durch Krankheitserreger oder Insekten. Einige dieser sich ändernden Bedingungen können stressig werden und erfordern Gegenmaßnahmen, um das Überleben der Pflanzen zu sichern. Daher haben Pflanzen unterschiedliche Mechanismen entwickelt, um die Vielzahl von Belastungen wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren. Da diese Belastungen für die Pflanze nicht vorhersehbar ist, verfügt sie über ressourcenschonende Stressreaktionsmechanismen, die erst bei einem Stresserlebnis aktiviert werden. Darüber hinaus haben Pflanzen aber auch Mechanismen entwickelt, mit denen sie sich an vergangene Stressereignisse erinnern und ihre Reaktionen vorbereiten können, um schneller oder stärker auf wiederkehrenden Stress zu reagieren.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des SFB 973 haben verschiedene Mechanismen dieser Informationsspeicherung und -abfrage aufgedeckt, etwa epigenetische Regulation, transkriptionelles Priming, vorbereitete Anpassung von Proteinen oder spezifische hormonelle oder metabolische Signaturen. Dadurch entsteht ein zunehmendes Verständnis für ökologischen Einschränkungen, die Relevanz von primären Stressreizen und „Erinnerung“. In der Sonderausgabe von Plant, Cell & Environment werden Forschungsartikel und Rezensionen zu verschiedenen Aspekten dieses spannenden und wachsenden Forschungsgebietes vorgestellt.
Kontakt:
Dr. Tobias Otte, Scientific Coordinator
Freie Universitaet Berlin
Sonderforschungsbereich 973
Tel.: +49 30 838 70973
E-Mail: tobias.otte@fu-berlin.de
Website des SFB 973: http://www.sfb973.de
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