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8 - Früchte und Beeren

"Früchte und Beeren" - so nennt sich die Kiste Nummer 8 in der Takustr. 3.

 

Biodiversität - jetzt erst recht!

Win-Win-Win-Situation für Insekten, Pflanzen & Menschen

 Die Pflanzkiste dient Bestäubenden Insekten als gedeckter Tisch mit verschiedenen Blühaspekten vom Frühling bis hin zum Spätsommer. So wird dem Schnittlauch (Allium schoenoprasum) erlaubt, sich weiterzuentwickeln bis hin zur Blüte, kann man beobachten wie die kleinen wichtigen Bestäuber als Akrobaten entlang der Schnittlauchblüte turnt, wie es auch die Wiesenhummel (Bombus pratorum) oder die Fuchsrote Mauerbiene (Osmia bicornis) tut. Die auf Tierbestäubung angewiesenen Pflanzen, wie zum Beispiel der Schnittlauch werden vor allem durch Bienen und Schmetterlinge bestäubt und vermehren sich. Essbare Pflanzen, wie Basilikum, Himbeeren und Bohnenkraut als auch medizinisch nutzbare Pflanzen, wie etwa das Kleine Mädesüß und Echte Kamille bereichern den Standort lassen das Insekten- und Menschenherz in der Takustraße an der Pflanzkiste 8 höher schlagen.

 

Hintergrund:

Anthropogenes Handeln verändert die Kulturlandschaft Zunehmens negativ und beeinflusst somit auch enorm die Artzusammensetzung sowie den Artenreichtum. Bienen sind die dominanten Bestäuber in den meisten Ökosystemen und im Kontext der globalen Bestäubung die wichtigsten Bestäuber (IPBES 2016). Fast 90 % der Wildpflanzen (IPBES 2016) und etwa 75 % unserer Feldfrüchte (Klein et al. 2007) sind Bestäuber-abhängig. Es gibt in Deutschland über 561 Wildbienenarten, die Westliche Honigbiene als Nutztier nicht eingerechnet. Verschiedene Einflussfaktoren erhöhen den Rückgang wichtiger Bestäuber (Abundanz & Vorkommen), wie auch bei den Wildbienen. Neben den Krankheiten die durch Honigbienen und gehaltene Hummeln auf Wildbienen übertragen werden (Fürst et al. 2014), gibt es weitere anthropogene Einflüsse, die im Folgenden näher erläutert werden.

Durch Verarmung in der konventionellen Landwirtschaft in Form von Intensivierung gibt es weniger Strukturen, wie Blühstreifen, oder Wildpflanzen zwischen den Feldfrüchten, welche Bestäuber und die Biodiversität fördern würden. Diese Nahrungspflanzen werden mit Ackergiften (z. B. Glyphosat, Neonicotinoide) bekämpft und Wild- und Nutzpflanzen werden damit zur Falle für Wildbienen als Nicht-Ziel-Organismen.

Wir brauchen mehr heimische Wild- und Nutzpflanzen, die Bestäubende Insekten, insbesondere Wildbienen als einer der wichtigsten Bestäuber fördern und somit vor Ihrem Aussterben schützen.

Nicht nur in der Forst- und Landwirtschaft auch durch Bebauung/Versiegelung von potentiellen Nistflächen, wie Feldwegen vermindern Nistbereiche oder überbauen diese sogar. Auch das ‚saubere‘ Stadtbild – ohne verwilderten Flächen - sorgt für den Rückgang von wichtigen Bestäuber ´-Arten in der Stadt, wie Wildbienen. Diese für Wildbienen interessanten Flächen mit Nahrungspflanzen werden viel zu häufig und zum falschen Zeitpunkt gemäht.

In Gärten sollte man meinen, sind viele bestäubende Insekten zu sehen, doch dies scheint nur die Minderheit der Gärten zu sein, da dies durch die Gartengestaltung stark beeinflusst wird. Meist sind die Gartenvorstände ein Hindernis mehr wilde Natur zu zulassen, aber auch jeder einzelne der möglicherweise durch gewisse ‚ordentliche‘ Strukturen geprägt ist. Diese sind meist penibel darauf bedacht, dass der Rasen ja kurz geschoren ist. Bloß keine Wildwiesen mit herrlich vielen Bestäuber, wo es summt und brummt in den Gärten, wo bleibt denn da die Ordnung! Dabei hat es jeder in der Hand, ob er sich auch gegen den Gartenvorstand für die Bestäuber einsetzt.

Mit der Pflanzkiste 8 wollen wir auf das ernst zu nehmende Thema des Wildbienensterbens deutlich hinweisen und anregen selbst mehr für Bestäuber zu tun, dass sowohl Mensch als auch Insekt bzw. Wildbiene zufrieden auf ihren Teller schauen können. Deshalb ist Wildheit willkommen und nur ein gewisses Maß an Ordnung zulässig, solange die Bestäuber ihren Spaß haben ;-)

Bienenportraits (als Bestäuber)

Pflanzliste

Heilpflanzenportraits

Weiterführende Links zu Wildbienen:

Im Frühjahr 2016 konnte durch die Arbeit der Bildungsinitiative Your Little Planet! eine der größten Wildbienen-Aggregation Berlins der Fuchsroten Sandbiene (Andrena fulva) gerettet werden:
https://www.yourlittleplanet.de/blog/wildbienenrettung-ein-erfolg-teil-1

Wer sich mal zur Diversität der Wildbienen belesen möchte, dem ist folgende Seite zu empfehlen: http://www.wildbienen.info/