Springe direkt zu Inhalt

Kunststoffummantelte Flasche

Hammerstark!

Die linke Flasche war mal eine Bromflasche. Sie ist mit Kunststoff überzogen, auf dem heruntergelaufene Bromtropfen unauslöschbare Spuren hinterlassen haben.

Fehlen diese Spuren, kann man die (leere) Flasche effektvoll wieder in die Originalverpackung zurückbefördern, die aus Kunststoffbeutel, Vermiculit-Füllung und Blechdose besteht. Bei der Unterweisung wird vor aller Augen eine angeblich neue Flasche Brom ausgepackt. Schon die Umverpackung löst Staunen aus, aber wenn man die Flasche in Richtung Teilnehmer wirft (Treppenaufgang im Hörsaal) und sich die Flasche anschließend zurückwerfen lässt, ist das Erstaunen groß, denn in der Regel bleibt die Flasche vollkommen heil. (Die Flasche geht dabei nie wirklich kaputt. Wenn sie ungünstig aufschlägt, kann feilich der Hals abbrechen.)

Auch gegenüber Schlägen mit einem Hammer zeigt die Flasche eine erstaunliche Widerstandskraft. Nur mit großer Wucht ausgeführte Hammerschläge zerstören schließlich das Glas. Oft bleibt die Kunststoffhaut vollkommen heil, andernfalls hat sie allenfalls irgendwo einen kleinen Riss.

Lernziele:

  • Das "Coating" erhöht die Gebrauchssicherheit der Flasche beträchtlich. Sie ist dadurch per se stabiler und selbst wenn das Glas bricht, sind die Aussichten gut, dass der Inhalt trotzdem nicht freigesetzt wird. Solche kunststoffummantelten Flaschen werden deshalb gern für besonders aggressive Chemikalien wie Brom, Salpetersäure oder Chlorsulfonsäure verwendet.
  • Die Praktikanten sollen ein Gefühl dafür bekommen, dass es beim Arbeiten mit Chemikalien diverse Sicherheitsvorkehrungen gibt, die auch ohne eigenes Zutun wirkam sind. Das unterstreicht, dass es mit der Arbeitssicherheit ernst ist - und es also nicht um ein Wegdrücken von Verantwortlichkeiten geht. ("Macht-dies-nicht-macht-das-nicht-und-macht-das-und-das-und-das-alles-auch-nicht!")

Die abgebildete 1-l-Bromflasche ist eher nichts für Praktikantenhände. Weil Brom sehr schwer ist, wiegt diese im Neuzustand etwa 4 kg - und Grundpraktikanten sind sowieso noch nicht so sicher im Umfüllen von Substanzen. Sie haben zudem in dem Augenblick gerade sehr hohen Respekt vor den Bromdämpfen und wenn sie dann auch noch dieses 4-kg-Dings beim Ausgießen millimetergenau ruhig halten sollen, sind sie überfordert. Auf der anderen Seite sind größere Gebinde regelmäßig preiswerter als kleine. Die Lösung ist einfach: Ein Set an kleineren 250-ml-Bromflaschen wird wiederverwendet, indem die leeren kleinen Flaschen durch die Praktikumsleitung aus der großen wieder neu befüllt werden.

Anregungen und Kritik
Lizenz