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Schnittverletzung

Immer schön das Unfallopfer im Auge behalten!

Das "Unfallopfer" wird mit einem dünnen Schlauch präpariert, der vom Halskragen durch den Ärmel hindurch geführt wird, so dass das eine Ende an einem Finger endet und dort durch etwas Klebefilm fixiert wird. An das andere aus dem Kragen herausragende lange Ende wird eine 100-ml-Spritze mit einer roten Farbstofflösung angeschlossen. Durch die Spritze kann durch einen zweiten Helfer die Farbstofflösung durch den Schlauch hindurchgedrückt werden, so dass sie eine Schnittverletzung am Finger simuliert. Das Opfer erhält die Anweisung "kein Blut sehen" zu können und im Verlaufe der Behandlung allmählich mit immer schwerer werdendem Atem und immer weicheren Knien "schlapp zu machen".

Klicken Sie auf das Bild, um sich dazu ein Video anzusehen.

Lernziele:

Die eigentlich offensichtlich notwendige Maßnahme, die "Wunde" zu versorgen, wird hier dadurch komplizierter, weil das "Unfallopfer" instruiert ist, kein Blut sehen zu können. Die Schwerpunkte, was jetzt am vordringlichsten zu tun ist, verschieben sich deshalb mehr oder weniger schnell dahin, sich erst mal vordringlich um Kreislauf und Bewusstseinslage des "Unfallopfers" zu kümmern und es dazu insbesondere hinzulegen. Bei diesem Fall müssen schon mehrere Ersthelfer Aufgaben übernehmen und sich entsprechend abstimmen:

  • Wer betreut das Unfallopfer mental? (Wer diese Aufgabe übernimmt, übernimmt am besten auch die "Leitung" der Aktion und delegiert die Aufgaben.)
  • Wer kümmert sich um die Schnittverletzung?
  • Wer organisiert Verbandszeug?
  • Wer besorgt eine weiche Unterlage für den Kopf und etwas, um die Beine erhöht zu lagern?
  • Wenn ärztliche Hilfe notwendig wird? Wer macht den Notruf, wer weist die Feuerwehr ein?

In der Unterweisung sind zuvor folgende Maßnahmen bei Schnittverletzungen durchgesprochen worden:

  • Die Angst davor, dass bei einer Schnittverletzung entweder Chemikalien oder Glassplitter in der Wunde stecken, sind im Regelfall unbegründet.Und umgekehrt: Wenn etwas in der Wunde steckt, ist das in der Regel eindeutig zu erkennen - bei kleinen Fremdkörpern (abgebrochene Glassplitter) z.B. auch an einer rasch einsetzenden Schwellung der Verletzung.
  • Trotzdem bringt man das Unfallopfer zweckmäßig zum nächsten Waschbecken und lässt die Wunde dort etwas ausbluten. Sie reinigt sich dadurch von selbst. Es soll kein Wasser - und schon gar keine Seife zum Spülen verwendet werden.
  • Das Unfallopfer soll anschließend möglichst selbst dazu angehalten werden, mit einem sauberen Tuch auf die Wunde zu drücken, um die Blutung zum Stehen zu bringen. Der Druck ist nicht nur schmerzfrei für das Unfallopfer sondern fast schon angenehm. Nur wenn doch etwas in der Wunde stecken sollte, würde es schmerzen und das Opfer dies verweigern. (In dem Video drückt allerdings noch die Ersthelferin auf die Wunde...)
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