Voll abgefahren

Auf den Kühlern der Rotationsverdampfer steckt ein ganz normaler Stopfen. Im Originalzustand war dies aber mal ein Hahnküken a), dass zu Wasserstrahlpumpenzeiten mal die einzige Belüftungsmöglichkeit dargestellt hat.
 

An dieses Hahnküken kann man einen Teflonschlauch b) anschließen, der gerade so lang ist, dass er durch den Kühler und das Dampfdurchfuehrungsrohr hindurch bis in den Abdampfkolben c) reicht. Der Hahn hat einen seitlichen Stutzen d), an den man ebenfalls einen Schlauch anschließen kann.

In der folgenden Abbildung sehen Sie das ganze "symbolisch" zusammengesteckt, denn natürlich steckt das ganze bei a) im Antriebsmotor. Wenn Sie genau hinsehen, können Sie bei b) das Ende des Schlauchs im Abdampfkolben entdecken.
 

In der folgenden Abbildung sehen Sie den Aufbau im betriebsfertigen Zustand:
 

Wie Sie wissen, werden Rotationsverdampfer im evakuierten Zustand betrieben. Wenn Sie nun aber den Hahn am Kühler öffnen, strömt keine Luft ein, sondern es wird durch den dabei etwas rappelnden Schlauch Lösemittel aus dem Kanister angesaugt, welches durch den inwendigen Teflonschlauch direkt in den Abdampfkolben gespritzt wird. Sie brauchen also nichts weiter zu tun, als den Rotationsverdampfer von Zeit zu Zeit durch den Hahn mit neuem Lösemittel zu füllen und den Destillatkolben zu entleeren, wenn er voll ist.

Nicht war, das finden Sie jetzt ganz toll?

Und so würden Sie das jetzt auch gern im Praktikum machen!

Wieso gibt es also im Praktikum nur doofe Stopfen auf den Kühlern und keine richtigen Hähne??

Weil die Hähne von 50 % Ihrer Labornachbarn (na gut: Wenn Die Assistenten immer dran denken, tüchtig auf Sie einzureden, vielleicht nur von 48 %) der Bequemlichkeit halber auch beim regulären Betrieb der Rotationsverdampfer zum Belüften verwendet würden. Das hat aber leider zur Folge, dass der Restdampf immer in den Controller hineingedrückt wird, was dieser mit vorzeitigem Ableben quittiert. Insofern ist diese Methode hier leider nur zum Merken für später aufgeführt.