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Schlifftypen

Auch für Normschliffe gibt es viele Facetten

Viele Laborglasgeräte haben heutzutage genormte geschliffene Anschlüsse, wodurch sie sich beliebig und einfach zu gasdichten Apparaturen zusammenstecken lassen. Es gibt folgende Schlifftypen:

Kegelschliffe

Die weitaus meisten Schliffgeräte verfügen über Kegelschliffe. Die Schliffgröße wird durch Angabe des größten Durchmessers (d1) sowie der Höhe (h) definiert:

Die häufigsten Schliffgrößen sind: d1/h = 14,5/23 und 29,2/32 mm. Bei der Bezeichnung werden die Nachkommastellen häufig weggelassen. Die Maßangabe für die beiden Beispiele lautet dann: "NS14/23" und "NS29/32" (NS = Normschliff). Da die Schliffgrößen nach DIN 12242 genormt sind, steht damit automatisch auch das Maß d2 fest. Im Laboralltag wird meist auch die Schliffhöhe weggelassen und statt dessen vom "14er" und vom "29er" Schliff gesprochen. Zu beachten ist aber, dass es neben diesen "mittellangen" Schliffen auch "Langschliffe" gibt, bei denen z.B. der "29er" Schliff eine Höhe von 42 mm hat (und unten deshalb entsprechend dünner ist). Die beiden ineinander zu steckenden Teile heißen Schliffkern und die Schliffhülse.

Kugelschliffe

Die Schlifffläche eines Kugelschliffes entspricht dem Ausschnitt einer Kugel. Die ineinandergefügten Schliffteile sind dadurch um den (imaginären) Mittelpunkt der Kugelfläche gegeneinander frei beweglich. Solche Schliffe werden verwendet, um an kritischen Stellen die Bruchgefahr zu mindern. Im Praktikum finden Sie Kolben mit Kugelschliffen an den Rotationsverdampfern sowie an den Kondensatabscheidern der Membranpumpen. Definiert wird die Schliffgröße durch den (imaginären) Kugeldurchmesser (d1):

Analog den Kegelschliffen steht damit nach DIN 12244 auch der kleinste (d3) und größte (d2) Durchmesser des Kugelausschnitts fest. Die in Zoll definierten Maße werden nach DIN in mm angegeben. Bei den genannten im Praktikum verwendeten Kugelschliffkolben beträgt der Kugeldurchmesser d1 34,925 mm. Die zugehörige Schliffbezeichnung nach DIN lautet "S35". Die beiden Schliffteile heißen hier "Schale" und "Kugel".

Zylinderschliffe

Wie es der Name schon andeutet, entspricht die Fläche von Zylinderschliffen der Form eines Zylinders. Solche Schliffe lassen sich nicht fest zusammenstecken, sondern bleiben gegeneinander axial frei beweglich. Sie dienen als Führung für drehbare Stäbe. Wichtigstes Beispiel ist der KPG-Rührer:

KPG = Kerngezogenes Präzisions-Glasgerät

Planschliffe

Die Schlifffläche von Planschliffen ist völlig eben. Die Schliffverbindungen sind hier nicht axial, sondern radial frei beweglich. Man findet sie an aufwändigeren Reaktionsgefäßen (auf die man verschiedene Planschliffdeckel mit unterschiedlicher Ausstattung setzen kann) und vor allem natürlich beim Exsikkator:

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