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Polyhalogene

Polybromidmonoanion [Br9]-

Polybromidmonoanion [Br9]-

Verglichen mit den anderen Halogenen ist die Polyiodidchemie umfassend erforscht; so sind Mono-, Di-, Tri und Tetraanionen mit unterschiedlichen Iodgehalten bis hin zu [I29]3– oder [I26]4– bekannt. Die Strukturvielfalt solcher Verbindungen scheint in Abhängigkeit des Gegenions schier unbegrenzt.

In den letzten Jahren ist es unserem Arbeitskreis gelungen, die vielfältige Chemie der Polyiodide auf die leichteren Elemente Brom und Chlor zum Teil zu übertragen. 

So sind die Polybromidmonoanionen [Br9] oder [Br11] in unserem Arbeitskreis synthetisiert und strukturell aufgeklärt worden. Im Fall der Polychloride konnten wir sowohl das [Cl5] als auch das [Cl9]mittels Raman-Spektroskopie näher untersuchen. Darüber hinaus konnten weitere Anionen wie das [Cl(Cl2)6], welches eine oktaedrische Koordination eines Chloridions darstellt, strukturell charakterisiert werden.

Diese Verbindungen sind nicht nur von akademischen Interesse, da sie eine ungewöhnlich hohe Leitfähigkeit aufweisen und sowohl als ionische Flüssigkeiten als auch als Feststoffe erhalten werden können. Basierend auf diesen Erkenntnissen arbeitet unsere Arbeitsgruppe an neuen Materialien zur Energiespeicherung. 

Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit der Untersuchung von Halogen-Halogen-Wechselwirkungen, um ein tieferes Verständnis zur Strukturbildung von Polyhalogeniden zu erlangen. Dies führt zu einer Erweiterung der Verbindungsklasse auf Polyinterhalogenidverbindungen wie z. B. [Cl(BrCl)6].

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